Kommentar zu SchulplätzenStadtverwaltung ignoriert seit Jahren Wünsche der Eltern
Köln – Es ist ein Schock mit Ansage. Dass bei den Gesamtschulplätzen in Köln zwischen der Nachfrage und dem Angebot eine riesige Lücke klafft, weiß jeder. Dennoch erschreckt die Zahl der Ablehnungen auch in diesem Jahr wieder aufs Neue: 980 Kinder, die nach ausgiebiger Beratung, nach Empfehlung durch die Lehrer und nach eigenem Wunsch eine Gesamtschule besuchen wollen, dürfen genau das nicht. Der einzige Grund dafür: Eine Stadtverwaltung, die die Schulwünsche der Schüler wie ihrer Eltern für irrelevant gehalten hat. Und sich deswegen schlicht geweigert hat, neue Schulen zu planen und zu bauen.
Seit einigen Jahren ist zwar Bewegung in den Schulbau gekommen, auch das nötige Geld ist vorhanden. Doch machen es fehlende Flächen, die Konkurrenz zwischen Gesamtschulfans und Gymnasialbefürwortern sowie die überbordende Regelwut bei derlei Großprojekten noch auf Jahre hinaus unmöglich, den Bedarf bei den Gesamtschulen auch nur annähernd zu decken.
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Schulplanung braucht eben einen langen Vorlauf. Deswegen sind viele der Verantwortlichen für dieses fortdauernde Desaster heute schon nicht mehr im Amt. Eigentlich sind sie es, die die Tränen der abgelehnten Kinder trocknen und die wütenden Briefe der schockierten Eltern lesen müssten. Doch auch die aktuelle Schulpolitik kann deutlich mehr tun, als dem traurigen Treiben unter Verweis auf Nichtzuständigkeit Jahr für Jahr weitgehend tatenlos zuzuschauen. So aber erodiert das Vertrauen in die Lenkungs- und Steuerungskompetenz der Kommune immer weiter.