Kölner SilvesternachtVergewaltigung einer 18-Jährigen war frei erfunden
Köln – Die Kölner Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen zu zwei angeblichen Vergewaltigungen in der Silvesternacht eingestellt, wie Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer bestätigte. Eine 18-jährige Frau aus Niedersachsen hatte sich bereits im Januar an den Verein „Lobby für Mädchen“ gewandt und berichtet, an Silvester auf dem Bahnhofsvorplatz von einer Gruppe Männer zum Geschlechtsverkehr gezwungen worden zu sein. Außerdem sei sie anschließend schwanger gewesen und habe abgetrieben.
Aus Scham und Angst habe sie die Tat nicht angezeigt. Bei der polizeilichen Vernehmung im Juli gab das angebliche Opfer dann zu, die Vergewaltigung frei erfunden zu haben. Schon damals teilte die Polizei mit, die Frau sei zum Tatzeitpunkt gar nicht in Köln gewesen und habe bereits früher Strafanzeigen wegen Sexualdelikten erstattet, die sich nachher als haltlos erwiesen hatten. Psychische Probleme sind wohl der Grund für die erfundene Vergewaltigung. Laut Staatsanwaltschaft wird gegen die 18-Jährige nicht wegen Vortäuschens einer Straftat ermittelt, da sie nur im Gespräch mit dem Verein gelogen hatte.
Im Fall einer zweiten Vergewaltigung, die „Lobby für Mädchen“ anvertraut worden war, sind die Ermittlungen ebenfalls eingestellt worden. Der Staatsanwaltschaft gelang es nicht, das mutmaßliche Opfer zu identifizieren, da nur der Vorname der Frau bekannt war. Auch ein Abgleich mit den Strafanzeigen, die bei den Behörden nach der Silvesternacht eingegangen waren, ergab keine Übereinstimmung. (hge)