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Kölner SüdstadtGesundheitsamt warnt Eltern und Lehrer vor Windpocken

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An der Grundschule Mainzer Straße gibt es einen Windpockenverdachtsfall.

Köln – Noch immer kommen Windpockenerkrankungen in Köln vor – obwohl seit 2004 eine entsprechende Impfung ausdrücklich empfohlen wird. In diesem Jahr sind bereits drei Verdachtsfälle an Kölner Schulen bekanntgeworden. Das Gesundheitsamt nutzt die Gelegenheit, um die Wichtigkeit einer Windpockenimpfung zu betonen – bei konkreten Fällen können nicht geimpfte Schüler als letztes Mittel sogar vom Unterricht ausgeschlossen werden.

In einem auf Dienstag datierten Brief an die Lehrer und Eltern einer Grundschule in der Südstadt bittet das Gesundheitsamt nachdrücklich darum, den doppelten Windpockenimpfschutz im Impfpass zu kontrollieren. Gerade wird dort ein Verdachtsfall von Windpocken geprüft. 1412 Fälle von Windpockenerkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen zwischen 2013 und 2017 sind dem Gesundheitsamt in Köln bekannt.

Wichtigkeit einer Windpockenimpfung

„Für uns ist das zwar absoluter Alltag“, sagt die Leiterin des Gesundheitsamts, Anne Bunte, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Dennoch wollen wir die Gelegenheit nutzen, Eltern auf die Wichtigkeit einer Windpockenimpfung aufmerksam zu machen.“ Windpocken werden zum Beispiel durch Niesen über die Luft übertragen und können schon ansteckend sein, bevor der Ansteckende selbst Anzeichen einer Erkrankung spürt, erklärt Bunte.

Sie beginnen meist mit allgemeinem Unwohlsein und Fieber, danach bilden sich juckende Bläschen auf der Haut. Weil die Krankheit meist bei Kindern im Vorschulalter ausbricht, gelten die Windpocken als „Kinderkrankheit“. Stecken sich Erwachsene an, haben sie oft mit ernsthaften Komplikationen zu kämpfen – schlimmstenfalls mit Gehirn- oder Lungenentzündungen. „Gerade für Menschen mit Immunschwäche, chronisch Kranke oder Schwangere ist die Erkrankung nicht ungefährlich“, so Bunte.

Nicht geimpfte Schüler vom Unterricht ausgeschlossen

Seit 2004 empfiehlt die Ständige Impfkommission deshalb eine doppelte Impfung für Kinder und Jugendliche. Seit Mitte vorigen Jahres behält sich das Gesundheitsamt zudem vor, sich in konkreten Einzelfällen Impfpässe von Schülern vorzeigen zu lassen und nicht geimpfte Schüler gegebenenfalls 16 Tage lang vom Unterricht auszuschließen – sofern sie nach 2004 geboren sind, eine Blutuntersuchung keine Immunität gegen Windpocken feststellt und Eltern eine anschließende Impfung verweigern sollten.

„Im vergangenen Jahr mussten wir so weit aber zum Glück nicht gehen“, so Bunte. Trotzdem hat das Gesundheitsamt diese deutliche Warnung nun auch an die betroffene Schule in der Südstadt herangetragen – nach Beobachtung von Bunte seien es oft gerade „gutbürgerliche und akademische Familien, in denen die Skepsis gegen eine Impfung grundlos sehr groß sind“. Sie betont: Wenn Kinder wegen fehlender Impfung vom Unterricht ausgeschlossen werden, könne das am wenigsten im Interesse der Eltern und Schüler sein.