Kölner Südstadt wehrt sichKölsch-Plakat gegen die AfD sorgt für Wirbel
Köln – Seit vielen Jahren sorgen die kreativen Slogans auf den knallroten Plakaten der Kölschbrauerei „früh“ für sympathische Reaktionen. Jetzt sorgt ein Plakat-Foto auf Facebook für reichlich Wirbel, wurde schon Hunderte Male geteilt und Tausende Male geliked. Doch schnell wird klar: Die Kult-Werbung ist ein Fake.
Südstadt-Portale verantwortlich
Verantwortlich zeichnen die Macher der Facebook-Portale „Bunt in der Südstadt“ und „Südstadtkneipen“. Sie veränderten nicht das Plakat in dem Aufsteller, klebten auch keine Schrift auf die Scheibe. Nein, sie stellten eine einfache, aber täuschend echt wirkende Fotomontage mit dem Slogan „Alle andere sind braune Flaschen. Sag Nein zur AfD!“ her.
„Ja, wir wollten zur Aktion AfDventskalender beitragen und haben uns gedacht: Probieren wir das doch mal aus“, erklärt einer der Verantwortlichen. „Das geht richtig ab.“
AfDventskalender-Guerilla
Bei der Guerilla-Aktion „AfDventskalender“ haben bereits Marken wie Coca-Cola oder Nutella unfreiwillig gegen die AfD geworben. Neben der großen Aufmerksamkeit für die modifizierten Plakate gibt es den Nebeneffekt, dass sich die Unternehmen plötzlich öffentlich mit der AfD konfrontiert sehen: Welche Position bezieht die Marke zu dieser Partei? Von der „früh“-Brauerei oder der beauftragten Werbeagentur war jedoch dazu noch keine Stellungnahme zu bekommen. Auch die AfD ließ eine Anfrage von „Express” unbeantwortet.
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Allerdings hatte die mehr als 111 Jahre alte, berühmte Kölsch-Brauerei schon einmal jurstischen Zoff mit der AfD. Anfang 2017 hatte die Partei überwiegend im Düsseldorfer Raum Wahlplakate geklebt, auf denen eine Seniorin eine Flasche aus einem Mülleimer fischt. Darüber der Slogan: „Die Früchte eines arbeitsreichen Lebens“. Die Flasche war eindeutig als „früh“-Kölsch zu erkennen. Die Plakate mussten schließlich geschwärzt werden. (red)