Kölner WeißhausMatratzen-König wird Schlossherr – „Die Stadt kann gespannt sein“
- Der Unternehmer Adam Szpyt hat mit Matratzen Millionen verdient. Nun hat er sich ein Schloss in Sülz gekauft.
- Was aus dem Weißhaus in Sülz mit großem Schlosspark werden soll, verrät er noch nicht.
- Die Geschichte des Wasserschlosses geht zurück bis ins 14. Jahrhundert, als Erbpächter Land von der Benediktinerabtei St. Pantaleon übernahmen.
Köln-Sülz – Das lange Rätselraten über die Zukunft des schmucken Weißhaus in Sülz hat ein Ende. Am Rande der ATP-Turniere in der Lanxess-Arena bestätigte Sponsor Adam Szpyt, dass er das Schloss mit weitläufiger Anlage gekauft hat. Er liebe Köln und den Kölner Karneval, sagte der 49-Jährige im Interview.
„Die Stadt kann gespannt sein“
Das Weißhaus sei „ein wunderschönes Gebäude“. Und weiter: „Wir haben etwas vor damit, die Stadt kann gespannt sein. Vielleicht werden wir dort etwas für Künstler machen.“ Szpyt beließ es bei der Andeutung. Konkreteres wollte er sich noch nicht entlocken lassen. „Es ist noch nicht der Zeitpunkt, um über die Zukunft des Schlosses zu sprechen“, ließ er über eine PR-Managerin ausrichten.
Der neue Schlossherr ist der Gründer des Online-Matratzenhandels Bett1. Der 49-Jährige sorgte als Anbieter der „Anti-Kartell-Matratze“ für Furore. Er soll mit seinem Geschäftsmodell und dem erfolgreichen Versuch, die Matratzen-Branche aufzumischen, Millionen verdient haben. Sein Unternehmen befindet sich weiter auf Expansionskurs zu einem weltweit operierenden Anbieter. Davon profitiert zur Zeit auch der Profitennissport, für den sich Szpyt als Sponsor engagiert. In Köln war er Namenssponsor der internationalen ATP-Turniere.
Stadt und Uni wollten kaufen
Sowohl die Makler wie auch die Vorbesitzer des Sülzer Schlosses haben Monate lang ein Geheimnis um den neuen Eigentümer gemacht. Der Verkauf des Anwesens war kompliziert, die Vorbesitzer wollten über acht Millionen Euro für das Wasserschloss mit neugotischer Kapelle, einen daneben gebauten Bungalow und das 20 000 Quadratmeter große Grundstück haben. Als sich zunächst kein Interessent fand, brachten sich Stadt und Universität als mögliche Käufer ins Spiel, doch es kam zu keiner Einigung. Die Stadt bemühte sich nach eigenen Angaben weiterhin um Einfluss, um den politischen Auftrag umzusetzen, den Park für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Stadtrat hatte bereits 2015 einstimmig beschlossen, dass mit dem Eigentümer eine Vereinbarung getroffen werden soll, „die unter strikter Beachtung des Denkmalschutzes eine Öffnung der Parkanlage ermöglicht“. Bislang sollen Anfragen ins Leere gelaufen sein.
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Nach Angaben des neuen Schlossbesitzers soll die Bausubstanz des Hauses angegriffen sein. Es gebe „sehr viele Risse im Gebäude“. Man prüfe, ob die Schäden durch Bauarbeiten am benachbarten Hildegard-von-Binge-Gymnasien verursacht wurden.
Die Geschichte des Schlosses geht zurück bis ins 14. Jahrhundert, als Erbpächter Land von der Benediktinerabtei St. Pantaleon übernahmen. Nach dem Einmarsch Napoleons in Köln ging es in staatlichen Besitz über, bevor es 1849 wieder ein Privatmann erwarb.