Schnellere Verfahren zur Genehmigung sollen den in Köln eingebrochenen Bau von Wohnungen wieder ankurbeln. Nach vielen Ankündigungen hat die Stadt jetzt die Verfahren digitalisiert.
Hoffen auf schnellere BearbeitungszeitenDigitale Bauakte soll Wohnungskrise in Köln bewältigen
Die Stadt Köln startet das digitale Baugenehmigungsverfahren – allerdings zunächst nur für den reinen Wohnungsbau. Laut Verwaltung ist Köln damit die erste Großstadt in NRW, die das digitale Genehmigungsverfahren umsetzt und dabei das landesweite Bauportal einsetzt.
Unter anderem können nun parallel mehrere Mitarbeiter an der Akte arbeiten, das soll mehr Tempo schaffen und eine bessere Kommunikation mit den Antragstellern sicherstellen. Die langen Bearbeitungszeiten kritisiert die Bauindustrie häufig.
Der Kölner Unternehmer Anton Bausinger, Vorsitzender des Bezirks Köln des Bauindustrieverbandes NRW, sagte am Mittwoch: „Wir begrüßen, dass dieser schon länger angekündigte Schritt nun umgesetzt wird und Taten folgen. Wir hoffen, dass damit auch die nötigen Synergien eintreten, beispielsweise der Zugang zu den Akten für städtische Mitarbeiter im Homeoffice. Und dass ohne großen Aufwand der Projektstatus eingesehen werden kann, damit die Mitarbeiter die eigentliche Arbeit an den Bauanträgen zügig absolvieren können.“
In weiteren Schritten sollen auch digitale Anträge für beispielsweise Gewerbebauten folgen. Die Stadt spricht bei der digitalen Bauakte von einem der „komplextesten Verwaltungsverfahren“. Schon im Transparenzbericht 2018 hatte sie geschrieben: „Neue Baugenehmigungssoftware ausschreiben, Auftrag erteilen und Software einführen.“ Die Stadt selbst sprach am Mittwoch von zweieinhalb Jahren.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sagte: „Durch die Beschleunigung des Genehmigungsprozesses fördern wir die Voraussetzung für den in Köln so dringend benötigten zusätzlichen Wohnraum.“ Im Vorjahr sind in Köln nur 2520 neue Wohnungen fertig gebaut worden sind. Das mittelfristige Ziel sind eigentlich 6000.