Rhetorik-Unterricht und jeden Tag Sport: Pia Theissen gibt Einblicke in die monatelangen Vorbereitungen für den Schönheitswettbewerb.
„Tägliches hartes Training“Wie eine Kölnerin bei Miss Universe um die Krone kämpfte
Die 26-jährige Kölnerin Pia Theissen ist vor einem Millionenpublikum über den Laufsteg von Miss Universe gelaufen. Bei dem Schönheitswettbewerb, dessen diesjähriges Finale vor rund zwei Wochen in Mexiko stattfand, schaffte die gelernte Ergotherapeutin es als amtierende Miss Universe Germany bis kurz vor die Top 30.
Den Titel holte eine Dänin, 125 Frauen nahmen am Finale teil. Theissen erklärt im Format „Fünf Fragen an“, wie sie die Teilnahme an einer der größten Miss-Wahlen der Welt erlebt hat.
1. Frau Theissen, wie haben Sie sich auf das Finale von Miss Universe vorbereitet?
Nachdem ich im Frühjahr die Wahl zur Miss Universe Deutschland in Düsseldorf gewonnen habe, bin ich gemeinsam mit meiner nationalen Direktorin, die ebenfalls Miss Universe Kolumbien vorbereitet, nach Kolumbien gereist, um dort ein intensives Training für die Miss Universe-Wahl in Mexiko zu absolvieren.
Seitdem habe ich verschiedene Unterrichtsstunden genommen, wie zum Beispiel in den Bereichen Catwalk, Interview, Rhetorik und mentales Coaching. Aber auch viele Beauty-Termine wie Massagen, Gesundheitschecks und tägliches Training im Fitnessstudio fanden statt. Es war ein tägliches hartes Training, das ich mit jeder Sekunde genossen habe, da die Resultate enorm waren.
2. Warum wollten Sie Miss Universe werden?
Ich habe im Leben viele Herausforderungen gemeistert, aber ich entscheide mich immer dafür, positiv zu bleiben und aus jeder Situation zu lernen. Ich möchte andere inspirieren, indem ich Werte wie Freundlichkeit, Kreativität, Hoffnung, Liebe und Treue zu mir selbst zeige.
Wie anspruchsvoll ist die Teilnahme am Wettbewerb? Und gab es Momente, in denen Sie besonders nervös waren?
Ein Wettbewerb wie Miss Universe ist definitiv kein Kinderspiel. Er bedeutet, dass man jeden Morgen aufsteht, sich schön macht und sich den ganzen Tag über von seiner besten Seite zeigt. Die Wahl zur Miss Universe war mein Traum, und trotz des wenigen Schlafes habe ich jeden Moment des Tages genossen und mein Bestes gegeben.
Um ehrlich zu sein, war ich in keinem Moment wirklich nervös, da ich fest an meine Fähigkeiten glaube. Der einzige Moment, in dem ich vielleicht etwas nervös wurde, war als die Top 30 verkündet wurden und ich gemerkt habe, dass nicht mehr viel Plätze frei waren.
3. Miss-Wahlen werden oft kritisiert, unter anderem weil sie Frauen unter Druck setzen würden, schön sein zu müssen und anderen zu gefallen.
Durch meine eigenen Erfahrungen kann ich absolut gar keine Kritik an Miss Universe bestätigen. Ich wurde nur auf Händen getragen, ich wurde ‚empowert‘ und in allen Hinsichten bestärkt. Dadurch wurde ich zu einer stärkeren Frau.
Die anderen Teilnehmerinnen waren ebenfalls wunderbare Seelen. Wir wurden zu einer unfassbar starken Gemeinschaft, die sich gegenseitig bestärkt hat, wodurch wir alle gewachsen sind und eine unvergessliche Zeit erleben durften. Ich möchte allen danken, die mich auf diesem Weg begleitet haben. Miss Universe ist Empowerment (Anm. d. Red.: zu Deutsch Ermächtigung).
4. Wie geht es nach Miss Universe für Sie weiter?
Ich kann Ihnen sagen, dass meine Reise noch lange nicht endet. Gemeinsam mit Frauen, die Ziele im Leben verfolgen, möchte ich eine Gemeinschaft schaffen, in der jeder Raum hat, an seinen Träumen und seinen persönlichen Zielen zu arbeiten.
Außerdem werde ich immer weiter daran arbeiten, Kinder zu unterstützen. In meiner Arbeit zuvor in Deutschland als Ergotherapeutin habe ich Kinder mental bestärkt. Gerade befinde ich mich in Kolumbien und arbeite mit einer Organisation, die Familien hilft, die kein Geld haben, um sich Essen zu leisten.