Innenstadt – Das war zu erwarten: Die ehemalige Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner las den Verantwortlichen der Stadt gewaltig die Leviten. Dafür wurde die Festrednerin beim Kölsch-Konvent im Excelsior Hotel Ernst von den geladenen Gästen aus Wirtschaft, Kultur und Politik mit anhaltendem Applaus belohnt. „Köln ist besser als 24 Kabelkanäle im Fernsehen – aber in vielen Details noch zu optimieren“, so Schock-Werners Fazit.

Sie kritisierte die Fantasielosigkeit, die allzu langen Wege der Verwaltung und die äußerst mangelhafte Zusammenarbeit der städtischen Ämter. Schon als sie nach Köln gezogen war, sei über die schlechte Stadtmöblierung geklagt worden. Doch passiert sei nichts. „Viele gute Projekte sind schon zu Tode diskutiert und dann begraben worden.“ Vehement plädierte sie für einen bessere Gestaltung des Kurt-Hackenberg-Platzes und vor allem der Archäologische Zone. „Keine andere europäische Stadt hat eine solche Kombination zu bieten. Im Rathaus gab es mal eine Vision. Aber dieses erstrebenswerte Ziel wird gerade zerredet.“

„Stadt ist etwas einmaliges“

Dennoch wolle sie „nie mehr aus Köln weg“, denn „das Lebensgefühl in der Stadt ist schon etwas Einmaliges“. In der Einschätzung war sie sich mit den Kölsch-Brauern um den neuen Vorstand mit Alexander Rolff (Früh), Astrid Schmitz-DuMont (Sünner) und Melanie Schwartz (Malzmühle) – das Trio hatte im Sommer Heinrich Becker (Gaffel) abgelöst – sowie mit den 130 Gästen schnell einig. Zu Kölsch und einem Brauer-Mahl mit Wildschweinterrine und Kalbsfilet im Blätterteig plauderten Oberbürgermeister Jürgen Roters („Kölsch erfrischt auch in der kalten Jahreszeit“), sein Vorgänger Fritz Schramma, Notar Konrad Adenauer und Ford-Chef Bernhard Mattes.

Unter den Gästen waren auch Flughafen-Leiter Michael Garvens, Lanxess-Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher, Opernintendantin Birgit Meyer, Zoochef Theo Pagel, Mario Kramp und Michael Euler-Schmidt vom Kölnischen Stadtmuseum, Galerist Knut Osper, Volksschauspieler Peter Millowitsch sowie Hänneschen-Intendantin Frauke Kemmerling und ihr Vorgänger Heribert Malchers. Weitere Besucher: Hoteldirektoren Rolf Slickers (Pullman), Jürgen Wirtz (Radisson), Hartmut Korthäuser (Maritim) Achim Laurs (Dorint) und Reiner Mühlhausen (Schloss Lehrbach). (NR)