KommentarHohe Inzidenz in Köln ist der Preis, den die Stadt für Karneval zahlen muss
Köln – Es ist mit absoluter Sicherheit kein Zufall, dass sich Köln in der Woche nach dem Straßenkarneval in einen Corona-Hotspot verwandelt hat. Die Inzidenz der Neuinfektionen liegt doppelt so hoch wie im Bundesschnitt. Die Uniklinik muss planbare Operationen verschieben, in den Schulen kommt es wegen Infektionen in den Kollegien verstärkt zum Unterrichtsausfall. Das alles kommt nicht überraschend, die Entwicklung war lange vor der Karnevalszeit absehbar.
Für die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung gab es allerdings in diesem Fall auch keine Alternative. Die Rechtslage hätte es gar nicht hergegeben, das Feiern in den Kneipen einzuschränken. Zu kritisieren bleibt allenfalls, dass niemand vorher öffentlich zugegeben hat, dass Karneval die Infektionszahlen in die Höhe schnellen lassen würde. Es wurde stattdessen suggeriert, dass das Feiern mit Booster und aktuellem Schnelltest relativ sicher sein würde. Etwas mehr Realitätsbewusstsein wäre hier der bessere Weg gewesen.
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Letzten Endes bleibt zu resümieren, dass die hohen Inzidenzzahlen in Köln der Preis sind, den die Stadt jetzt für den Karneval bezahlen muss. Das ist natürlich bitter für diejenigen, die den Risikogruppen angehören, vorerkrankt sind und sich jetzt noch stärker schützen müssen als vorher.
Positiv in Erinnerung bleiben aber die Bilder einer beeindruckenden Friedensdemonstration an Rosenmontag, die Köln nach langer Zeit bundesweit wieder in einem guten Licht hat dastehen lassen.