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KomödieSido, Fahri Yardim und „Teddy“ über neuen Film „Halbe Brüder“

Lesezeit 5 Minuten

Fahri Yardim (v.l.), Tedros „Teddy“ Teclebrhan und Paul „Sido“ Würdig vor dem Tourbus bei ihrem Besuch des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

KölnEin erfolgreicher Schauspieler, ein erfolgreicher Musiker und ein erfolgreicher Comedian und Youtuber machen zusammen einen Film. Wie funktionierte das bei den Dreharbeiten?

Tedros „Teddy“ Teclebrhan: Es war schön harmonisch und hat viel Spaß gemacht und das wirklich durchgehend.

Fahri Yardim: Eine der häufigsten Antworten, die Sie von Schauspielern zu ihren Drehs bekommen. Die meisten Drehs sind Stress, wir dagegen haben uns wirklich gemocht.

Paul „Siggi“ Würdig: Wir drei haben uns sehr gut verstanden. Das hat glaube ich auch manchmal am Set für nicht so gute Stimmung gesorgt, weil wir zu gut drauf waren und dadurch vielleicht unkonzentriert.

Fahri: Wir waren wie miese Bengel.

Teddy: Diese Harmonie unter uns hat es gebraucht. In den Pausen sind wir zu Freunden geworden und das merkt man auch im Film.

Auf der Facebookseite zum Film gibt es ein Outtake-Video von den Dreharbeiten, das zeigt, wie sie zusammen eine Szene immer wieder wiederholen müssen, da sie ständig anfangen zu lachen, weil Teddy lustige Sachen einbaut. Wie viel Freiraum zum Improvisieren gab es am Set und wie viel ging nach Drehbuch?

Teddy: Wir durften je nach Situation und Zeit improvisieren. Wenn wir wenig Zeit hatten und anschließend direkt weiter zum nächsten Drehort mussten, dann ging alles nach Drehbuch und es blieb nicht viele Möglichkeiten zu Improvisieren.

Siggi: Die Szene aus dem Outake-Video war die letzte Szene des Drehtags. Alle wollten nach Hause und wir kamen einfach nicht klar. Wenn ich weiß, was die anderen sagen werden, dann kann ich mich zusammenreißen, egal wie lustig ich das eigentlich finde. Aber wenn Teddy dann einen neuen Kracher bringt, den ich nicht erwartet habe, dann kann ich mich nicht halten, da bin ich nicht Profi genug.

Sind Sie sich denn trotzdem mal richtig auf die Nerven gegangen?

Siggi: Genauso wie wir uns gut verstanden haben, sind wir uns auch ab und zu auf die Nerven gegangen. Und wenn einer genervt war, haben die anderen beiden das gemerkt und ihn erst mal in Ruhe gelassen.

Fahri: Das ist ganz normal und gehört dazu. Aber es gab keinen Drehtag an dem ich morgens aufgestanden bin und mich geärgert habe. Ich habe mich jeden Tag gefreut die beiden Jungs zu sehen, egal was tagsüber passiert ist. Ich weiß ja, die beiden sind keine Schauspieler und wissen nicht, was sie tun. (lacht)

Teddy: Wenn einer von uns seine Minuten zum Runterkommen gebraucht hat oder um für sich zu sein, dann haben die anderen ihn einfach gelassen.

Lesen Sie im zweiten Teil warum Siggi vor den Dreharbeiten Köln nicht mochte und ob die drei Darsteller es sich vorstellen können, nochmal zusammen einen Film zu drehen.

„Halbe Brüder“ wurde auf Fehmarn, in Berlin, Frankfurt und Köln gedreht – wo war es am coolsten?

Fahri: Am coolsten im Sinne von „kühl“ war es auf Fehmarn.

Teddy: Wir waren am meisten in Köln, das war für mich am schönsten.

Siggi: Fehmarn war schön, da war ich vorher noch nicht. Ist eben eine Insel, da gibt es Strand und Meer und wir hatten tolle Drehorte am Wasser und mit Sonnenuntergang. Die Zeit in Köln war aber auch sehr gut. Ich war noch nie so lange in der Stadt und habe wirklich angefangen, Köln zu mögen. Vorher war das nicht so: Ich mochte die Infrastruktur mit den vielen Einbahnstraßen nicht sonderlich. Das bin ich als Berliner, der überall abbiegen darf, einfach nicht gewohnt. Und mit Karneval kann ich ehrlich gesagt auch nicht all zu viel anfangen. Das ist aber nun mal das Event des Jahres in Köln und die Leute freuen sich da richtig drauf. Für mich sind verkleidete Erwachsene die aus dem Büro kommen aber einfach eine Nummer zu viel.

Teddy, Sie wohnen in Köln. Haben Sie den deinen beiden Filmpartnern die Stadt gezeigt, wenn die Arbeit am Set getan war?

Teddy: Wir hatten ehrlich gesagt nicht viel Zeit, weil wir uns für die nachfolgenden Szenen vorbereiten mussten. Aber wir waren ein paar Mal zusammen in guten Restaurants essen.

Fahri, Sie sind hauptberuflich Schauspieler und haben schon in vielen Filmen mitgespielt, darunter Tatorte und andere Komödien. Wie war es für Sie mit Siggi und Teddy eine Komödie zu machen?

Fahri: Ich würde sehr gerne ehrlich darauf antworten, aber leider sitzen die beiden anderen direkt neben mir. (lacht) Quatsch! Es war völlig in Ordnung. Meiner Meinung nach ist Siggi mit seinen Schauspielambitionen sehr gut aufgestellt. Er hat Hauptdarstellerqualitäten, weil er eine Persönlichkeit mitbringt und kann einen Film tragen. Und Teddy ist sowieso ein Ausnahmetalent.

Siggi: Es wird aber auch häufig vergessen, dass Teddy eigentlich auch eine klassische Schauspielausbildung hat.

Teddy: Das stimmt. Und wenn ich nach meinem Beruf gefragt werde, antworte ich auch, dass ich Schauspieler bin. Ich stehe auf der Bühne und mir liegen die lustigen Rollen.

Fahri: Natürlich nicht so ein „richtiger“ Schauspieler wie ich es bin. (lacht)

Teddy: Fahri ist eben der Tatort-Schauspieler. Nicht der richtige Kommissar, sondern eben der nebendran, der ab und zu die Knarre halten darf.

Siggi: Fahri kann nicht die Hauptrolle tragen. (lacht)

Teddy: Mich könnte man aber zwei Stunden vor die Leinwand stellen, alleine, ohne alles und es würde super werden. Das weiß Fahri nur noch nicht. Vielleicht ist das Neid. (lacht)

Die Premiere findet am 31. März im Kölner Cinedom statt – Karten sind im Vorverkauf erhältlich. Der Film ist ab 9. April in den Kinos.

Ist geplant, dass Sie drei noch einen Film zusammen machen?

Siggi: Ich würde wirklich sehr gerne nochmal einen Film in dieser Besetzung machen. Den Film macht aus, dass es nicht einen Star gibt und ein paar Nebenrollen, sondern ein Team aus uns drei.

Fahri: Eine Besetzung mit uns drei ist einfach eine erfrischende Konstellation für den deutschen Film. Daher sind alle Halben Brüder und Halben Schwestern eingeladen, den Film zu schauen und mit uns ihre Freundschaft zu feiern.