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Cartoons aus Konrad Adenauers ZeitWie die CDU vor 60 Jahren Wahlkampf machte

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Adenauer als Zeichentrickfigur in einem Wahlwerbe-Spot aus dem Jahr 1957.

Köln – Beim Wahlkampf zu Adenauers Zeiten setzte die CDU gerne auf kurze Zeichentrickfilme – offenbar mit Erfolg: Die Union erzielte bei der Bundestagswahl vor 60 Jahren Rekordwerte.

Der bekannteste Wahlspruch Deutschlands

„Keine Experimente“ lautete der Slogan der CDU unter Konrad Adenauer zum Bundestagswahlkampf im Jahr 1957. Die CDU erhielt 50,3 Prozent der Stimmen und gewann damit die Wahl mit dem bisher höchsten Wahlergebnis einer Partei und dem einzigen Mal, dass eine absolute Mehrheit errungen wurde.

Mit dem Slogan wollte die Union die Wähler überzeugen, an bisher Erreichtem – und Adenauer als Kanzler – festzuhalten. Die SPD hingegen visierte Deutschlands Austritt aus der Nato und den Austritt der DDR aus dem Warschauer Pakt an. Ziel war eine schnelle Wiedervereinigung.

Slogan „Keine Experimente“

Konrad Adenauer hielt einen Sieg des Sozialdemokraten für den Untergang Deutschlands, da befürchtet wurde, dass mit dem Austritt aus der Nato in Zeiten des Kalten Krieges eine große Unsicherheit ausgelöst hätte werden können.

Der Slogan „Keine Experimente“ ist bis heute Symbol für den größten Triumph der CDU und ist außerdem der bekannteste deutsche Wahlspruch.

„Nur ein kleiner Schritt“ bis zur Unterdrückung der Freiheit

Der Werbespot „Nur ein kleiner Schritt“ wurde zur Bundestagswahl 1961 produziert, bei der Konrad Adenauer zum vierten Mal antrat und am 7. November 1961 erneut zum Bundeskanzler gewählt werden würde. Zwar verloren die Unionsparteien ihre absolute Mehrheit, aber in Koalition mit der FDP konnten sie weiterregieren.

Der Wahlkampf war geprägt vom Bau der Berliner Mauer. Davon handelt auch der Clip „Nur ein kleiner Schritt“ – es trennt eben nur ein kleiner Schritt den Westen vom Osten. Fröhlich pfeifend stolziert der Protagonist durch den Westen, „vergessen sind die Schicksalsschläge“.

Konrad Adenauer besuchte Ort der Mauer Tage nach dem Bau

Wie aus Versehen jedoch landet der glückliche Mann in der DDR, bedroht von Wachtürmen , Stacheldraht und versteckten Stasi-Männern. Ein Leben voller Angst, in dem einem „der Atem klemmt“. Der Clip fordert die Wähler auf, sich für eine sichere Zukunft einzusetzen – und für die CDU zu stimmen.

Adenauer selbst besuchte die Berliner Mauer am 22. August 1961, erst neun Tage nach dem Bau. Diese verspätete Reaktion bescherte ihm nur ein kurzzeitiges Umfragetief. Er forderte dazu auf, dass die Deutschen und die Bundesregierung auf, die Existenz zweier deutscher Staaten niemals anzuerkennen.