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KünstlerbedarfFarben zum Malen, Blattgold zum Essen

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Dieter Bachmann und seine Frau Elvira versorgen in der Großen Brinkgasse Künstler mit dem nötigen Material.

Köln – Viele Kölner, die sich in jedem Herbst auf die Tage der Offenen Ateliers freuen, dürften diesen Mann beneiden. Dieter Bachmann kennt nämlich auch die Werkstätten jener Künstler, die keine Fremden hereinlassen. Der 57-Jährige ging in den Werkräumen von Sigmar Polke ein und aus, und er durfte sogar das Allerheiligste von Gerhard Richter heimsuchen. Nicht, weil er über besonderes Vitamin B verfügt, sondern weil er alles hat, was Künstler brauchen: Angefangen vom besonderen Papier, dem ganz speziellen Pinsel, der hochwertigsten Künstlerfarbe bis zur Feldstaffelei aus Aluminium oder der lebensgroßen Gliederpuppe sowie einer großen Auswahl an Skizzenbüchern, wie Wolfgang Niedecken sie für seine Tagebuchaufzeichnungen kauft.

15 Jahre alt war Bachmann, als er 1969 seine Ausbildung im Fachgeschäft Wolkenaer begann – 54 als er seinen dortigen Job verlor, weil das Haus auf der Ehrenstraße, in dem sich das Traditionsgeschäft befand, verkauft worden war. Wer 39 Jahre lang eng mit der Kunst und den Künstlern verbunden war, kann sich ein anderes Metier kaum vorstellen. Also blieb dem gebürtigen Schwaben praktisch nichts anderes übrig, als sich mit einem eigenen Künstlerbedarf-Geschäft selbstständig zu machen. „Es ist zwar nicht so, dass man Millionär dabei wird, aber es macht Spaß.“

Bachmann, der außer seiner Frau Elvira auch seine langjährige Wolkenaer-Kollegin Eva Schlütter mit ins Geschäft geholt hat, würde sich selber zwar nicht als Künstler bezeichnen, betätigt sich aber dennoch auf diesen Feld. Schließlich müsse er mitreden können, wenn es um Deckkraft von Farben, Pigmentierungen, Pinselqualität gehe oder darum, wie die Airbrush-Spritzpistole funktioniert.

Bachmann liefert allerdings nicht nur die Grundlage für arrivierte Künstler, sondern versorgt Malschulen mit Material, berät diejenigen, die sich erst einmal vorsichtig an dieses Feld herantasten und füttert solche, die am Esstisch Glanz einstreuen wollen. Essbares Blattgold in Flockenform gehört nämlich auch zum Sortiment. Obwohl das neue Geschäft nur 50 Meter Luftlinie vom Wolkenaer-Standort entfernt liegt, „merken wir, dass sich alte Kunden zum Teil immer noch schwertun, uns wiederzufinden.“ Dabei habe Bananensprayer Thomas Baumgärtel doch extra ein Sonderobjekt in Gestalt einer „Pinselbanane“ auf dem Schaufenster hinterlassen.