Kulinarisches aus Transsilvanien
Ehrenfeld – Eine Reklame, die neugierig macht, prangt über dem Eingang zum kleinen Supermarkt am Ehrenfeldgürtel 112: „Spezialitäten aus Transsilvanien“. Darüber ist „Magazin Ardealul“ zu lesen, was auf Deutsch mit „Siebenbürger Laden“ übersetzt werden kann. Neugierig macht dies deshalb, weil der Name Transsilvanien an die Legende von Dracula und anderen Vampiren denken lässt.
Aber weil das nur eine Legende ist, findet man im Inneren nicht etwa Knoblauch-Ketten, die ja bekanntlich Blutsauger abwehren sollen, sondern eine große Auswahl an Lebensmitteln, die man in dieser rumänischen Region schätzt. „Natürlich haben wir auch viele Spezialitäten, die im ganzen Land beliebt sind“, sagt Marktleiter Alexandru Dragulescu Mihai. Das Geschäft ist ein Familienbetrieb. Die Eltern haben bereits Läden in Duisburg und Düsseldorf eröffnet. Bonn ist als nächster Standort in Planung. Alexandru spricht fließend Deutsch. In der Heimat Kronstadt, das auf rumänisch Brasov heißt, habe er die deutsche Schule besucht, erzählt er.
Mit rumänischen Spezialitäten kennt er sich bestens aus: Scharf gewürzte Wurst, ähnlich einer Salami, gepökeltes Fleisch und Mici, die rumänische Ausführung von Cevapcici, sind typisch für die Küche seines Heimatlandes. Groß ist die Auswahl an süßen Sachen. Neben Kuchen mit Cremefüllung und Schokostückchen gibt es eine besondere Spezialität, von der Alexandru sagt, dass in seinem Land schon Generationen damit aufgewachsen seien: „Wirklich, Eugenia kennt jedes Kind“, sagt er und holt einen in bunter Folie verpackten Riegel aus dem Süßigkeitenregal. Es ist ein länglicher Doppelkeks mit einer schokoladigen Füllung. Der Geschmack ist ein wenig anders als der von vergleichbaren Keksen hierzulande.
Die kleine kulinarische Führung durch Transsilvanien ist damit noch längst nicht beendet. Es gibt weitere Snacks, wie etwa die „Pufuletti“-Maismehl-Flips in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Eine große Auswahl an Fertigmischungen für Soßen und Desserts sowie eine Vielzahl von Konserven runden das Angebot ab. Alexandru wendet sich dem Getränkeregal zu. Ja, es gebe eigene rumänische Biermarken, nickt er. Noch beliebter und bekannter sei jedoch der „Grasa de Cotnari“, ein süßer Dessert-Weißwein. Wem das noch nicht stark genug ist, findet mit Alexandrion einen original rumänischen Weinbrand.