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Demo auf dem Heumarkt1500 Sozialarbeiter und Erzieherinnen der Stadt streiken

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Rund 1500 Beschäftigte der Stadt Köln streikten am Dienstag für bessere Bezahlung.

Köln-Innenstadt – Rund 1500 Beschäftigte, die im Sozial- und Erziehungsdienst der Stadt Köln arbeiten, sind am Dienstag erneut dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt, die Arbeit niederzulegen und auf die Straße zu gehen. Vom Chlodwigplatz aus zogen sie zum Heumarkt, wo gegen zehn Uhr eine Kundgebung begann.

Angesichts der großen Menschenmenge sagte Andrea Becker, Leiterin des Fachbereichs Besondere Dienstleistungen beim Verdi-Landesverband NRW: „Wenn es überall so läuft wie in Köln, können sich die Arbeitgeber warm anziehen.“ Sie wiederholte die zentralen Forderungen: Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch Entlastung, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und finanzielle Aufwertung der Arbeit.

Protest nach zweiter Verhandlungsrunde in Potsdam

Sehr viele Erzieher und Erzieherinnen sowie Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen arbeiteten längst „am Limit“. Die Corona-Pandemie habe die Situation verschärft, etwa dadurch, dass die Zahl der Fälle von Gefährdung des Kindeswohls in den Familien gestiegen sei. Nun komme die Aufgabe hinzu, sich um ukrainische Flüchtlinge zu kümmern: „Mehr Integration von Geflüchteten braucht mehr soziale Arbeit.“

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Eine zweite Verhandlungsrunde mit dem kommunalen Arbeitgeberverband VKA war erfolglos geblieben.

Doch die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) stelle sich stur, wie die zweite Verhandlungsrunde am 21. und 22. März in Potsdam gezeigt habe. Danach hatte Karin Welge, Präsidentin und Verhandlungsführerin der VKA, unter anderem erklärt, es bleibe „bei der Prämisse, dass grundsätzlich nur gestiegene Anforderungen auch eine Aufwertung für die Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst mit sich bringen können“.

Verdi-Sprecherin: Arbeitgeberverband leidet an „Realitätsverlust“

Eine Aussage, die Becker mit den Worten kommentierte, sie zeuge von „komplettem Realitätsverlust“, mindesten aber von „Wahrnehmungsstörungen“. Es gelte: „Wir lassen uns nicht länger vertrösten.“ Bis zur dritten Verhandlungsrunde am 16. und 17. Mai „machen wir weiter, wir werden den Druck erhöhen“. Gewerkschaftssekretärin Ellen Steinhäuser, die das Bühnenprogramm moderierte, nannte die Arbeitgeberseite ein ums andere Mal „ignorant“.

Beschäftigte berichteten von den Anforderungen ihres Berufs. „Wir leisten täglich systemrelevante Arbeit, und die muss gewürdigt werden“, sagte eine Schulsozialarbeiterin. Eine Kita-Erzieherin nannte als größten Wunsch die Gewinnung von Personal, um Aufgaben wie etwa die Inklusion und den Ausbau der Tagesbetreuung von Kindern unter drei Jahren zu stemmen.

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Unbesetzte Stellen werden laut Stadt immer mehr

„Die Zahl unbesetzter Stellen und die Krankenquote steigen stetig“, warnte Jörg Dicken, Vorsitzender des Gesamtpersonalrats der Kölner Stadtverwaltung, und Alina Korte, Vorsitzende der Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung bei der Stadt, forderte, die Bedingungen der Arbeit müssten verbessert werden, um sie für junge Leute attraktiv zu machen. Eva Marie Jäger, Mitglied des städtischen Personalrats, hat sich als „Tarifbotschafterin“ einen Eindruck vom Ablauf der Verhandlungen in Potsdam verschafft und monierte, die andere Seite habe die Forderungen „pauschal zurückgewiesen“.

Es gebe „keine Anzeichen, dass es zu einer Einigung kommt“. Es bleibe dabei: „Wir wollen ein ernsthaftes Angebot von den Arbeitgebern“.Präsidentin Welge hatte nach der zweiten Tarifrunde gesagt, Ziel der VKA beim dritten Termin sei die Tarifeinigung, und hinzugefügt. „Wir appellieren an die Gewerkschaften, bis dahin auf Streiks zu verzichten, um weitere Belastungen aller Beteiligten zu vermeiden“.