Kunstprojekt „Collumina“International renommierte Künstler erleuchten Köln
Köln – Es ist stockdunkel im Raum. Nur hoch oben unter der Decke bewegt sich ein luftiges Stoffgebilde in mal hellerem, mal dunklerem Licht. Oder bewegt sich doch nur das Licht? Je nach Standpunkt des Betrachters zeichnen runde Lichtstreifen geometrische Formen auf die Nylon-Netz-Skulptur, dann sieht es wieder aus wie eine Wolke im stürmischen Wind.
„Licht einzufangen war seit jeher meine Leidenschaft,“ sagt die New Yorker Künstlerin Christine Sciulli, die ihre „Virtual Effusion“ im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) zwischen den mittelalterlichen Atriumhof und die berühmte Treppe von Rudolf Schwarz gehängt hat.
In drei Nächten ist das Projekt „Collumina“ zu sehen
Die beeindruckende Lichtskulptur ist Teil des erstmalig stattfindenden Projekts „Collumina“, das am Donnerstagabend eröffnet wird und bei dem in den kommenden Nächten (22., 23. und 24. März, 19 bis 24 Uhr) an gleich mehreren Orten Lichtkunst international renommierter Künstler zu sehen ist.
„Wir zeigen Arbeiten, die die Entwicklung der Lichtkunst der letzten 100 Jahre spiegeln und zugleich aktuelle Fragestellungen spiegeln“, sagt Kuratorin Bettina Pelz, die das Projekt mit Ralf-P. Seippel initiiert hat und das Dank der Sponsoren Graf Stiftung, Imhoff-Stiftung, Peto-Madew-Stiftung sowie Bauwens und Ebner/Stolz von jedermann bei freiem Eintritt besucht werden kann.
Licht in unterschiedlichsten Variationen
Und der Besuch lohnt unbedingt. Etwa, wenn Tilen Sepič mit kreisenden Lampen der eher unbeachteten Grünfläche am Holzmarkt unter der Severinsbrücke Bedeutung verleiht. Wenn Hartung/Trenz dem Innenhof des benachbarten Bürogebäudes nächtliches Leben einflössen. Wenn Nathan Schönewolf mit Hilfe dreier umgebauter Straßenlampen die Steuerung der Lebenszyklen durch Licht thematisiert.
Wenn Laurenz Theinert und Lukas Pearse mit „Visual Piano“ das Foyer des Schokoladenmuseums bespielen: bei ihrer live dargebotenen Jam-Session füllen Musik und Licht den Raum in einer opulenten Improvisation. Bleibt zu hoffen, dass „Collumina“ noch öfter das Licht nach Köln bringt.