Vorläufiger Bühnen-AbschiedLena Meyer-Landrut weint im Kölner Gloria
Köln – Am Dienstagabend hat Lena Meyer-Landrut das letzte Konzert ihrer Club-Tour gegeben – mit einem Heimspiel im Kölner Gloria Theater. Dass es ein besonderer Abend für die 26-Jährige werden würde, war von Anfang an spürbar. Und es lag nicht nur am Heimatpublikum mit vielen eingeschworenen Fans.
Lena machte bei den ersten beiden Songs einen sehr zurückgenommenen, ja fast verschüchterten Eindruck. Nach „Satellite“ bricht es dann aus ihr heraus: „Ich dachte, es ist vielleicht besser, es jetzt gleich alles rauszulassen“, sagt sie unter Tränen.
Denn das letzte Konzert der ihrer Tour bedeutet auch: Vorläufiger Rückzug von der Bühne, wie die Grand-Prix-Gewinnerin im November verkündete. Das geplante Album wurde ebenso abgesagt wie die zugehörige Tour. Sicher keine einfache Entscheidung für Lena, wie im Gloria klar wird.
Das Konzert dient dazu, alle musikalischen und persönlichen Phasen noch einmal durchzuspielen - bis zum Ende des „Chapter One“, wie das Bühnenbild groß verkündet. Der überraschende Mega-Erfolg im Jahr 2010 für die damals 18-Jährige, sieben weitere Jahre im Rampenlicht und vier Alben haben ihre Spuren hinterlassen.
Lena bedankte sich später auf Instagram bei ihren Kölner Fans:
Weihnachts-Special am Ende
„Ich entschuldige mich jetzt schonmal für das ganze Rumgeheule“, sagt Lena und kündigt an, dass es nun Zeit für etwas Neues sei. Die meisten der von ihr zuletzt geschriebenen Songs hätten ihr nicht mehr gefallen. „Ich möchte gerne Musik machen, die ehrlich ist. Ich möchte generell ehrlich sein und mich und Euch nicht verarschen“, fasst sie ihre Schaffenskrise in Worte.
Auf der Gloria-Bühne geht es nach den persönlichen Worten deutlich befreiter weiter. Die achtköpfige Band, darunter zwei Streicher und zwei Background-Sägerinnen, trägt Lena durch die Songs. „Traffic Lights“ in einer Fast-Akustik-Version ist der größte Hit des Abends, „Wild & Free“ singt das Publikum fast alleine. Die Atmosphäre ist familiär, in den Reihen sind überwiegend Kinder mit ihren Eltern zu sehen – die Altersgruppe zwischen 15 und 35 fehlt weitestgehend. „Lena“-Rufe aus Kinderkehlen und ein roter Herzballon sorgen für geradezu rührselige Stimmung.
Am Ende gibt es dann an diesem besonderen Abend ein Weihnachts-Special als Zugabe. Mariah Carey, „Stille Nacht“ und John Lennons „Happy Xmas (War is over)“ werden von Lena und ihren Background-Sängerinnen nur mit Gitarrenbegleitung performt. Und es wäre nicht Köln, wenn am Ende nicht unter Konfettiregen geschunkelt würde.