Leverkusener BrückeDie Blitzer sind scharf geschaltet
Köln/Leverkusen – Wer seit heute auf der Leverkusener Brücke schneller als 60 Kilometer pro Stunde fährt, sollte ein freundliches Gesicht aufsetzen. Ab 8 Uhr sind die Geschwindigkeitsmessstellen in Betrieb. Und zwar gleich zwei Blitzbereiche pro Fahrtrichtung, wovon die Stadt Köln die nach Osten gerichteten betreibt und Leverkusen die nach Westen.
Jede einzelne Fahrspur kommt in den Genuss ihres eigenen Kamerasystems, für Temposünder gibt es also kein entrinnen. Wie viele Verkehrsteilnehmer genau am ersten Tag der Überwachung zu schnell waren, wird eine erste Bilanz in der kommenden Woche zeigen, heißt es vom Kölner Ordnungsamt. Die Mitarbeiter müssten sich erst einige Tage lang mit den Anlagen bei laufendem Betrieb vertraut machen.
Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe
Die Kameras nehmen den Fahrer und das Autokennzeichen auf. Für beide Richtungen erwarten die beiden Kommunen im ersten Jahr insgesamt weit mehr als eine Million Geschwindigkeitsverstöße und Bußgelder in zweistelliger Millionenhöhe. Damit wären die Anlagen die einträglichsten Blitzer Deutschlands, noch deutlich vor der berühmt-berüchtigten Messstelle am Bielefelder Berg auf der Autobahn 2.
Köln, das auf seiner Seite mit mehr Übertretungen rechnet als Leverkusen, wird bis zu 74 Mitarbeiter ausschließlich mit der Betreuung ihrer Anlagen beschäftigen, Leverkusen bis zu 45. Auf der Brücke gilt ein Tempolimit von 60 Kilometern pro Stunde, Fahrzeuge von mehr als 44 Tonnen Gewicht dürfen sie nicht befahren. Die Beschränkungen wurden nötig, weil das Bauwerk marode ist und sonst weiteren Schaden nehmen würde. Die Bezirksregierung Köln hatte schließlich die Geschwindigkeitsmessstellen angeordnet. Erhebungen der Polizei zufolge fuhren noch im vergangenen Sommer 78 Prozent der täglich rund 120 000 Verkehrsteilnehmer zu schnell. Ein Neubau an selber Stelle ist geplant, wird aber allerfrühestens 2023 fertig. (og)