LichterparadeElfen tanzen im Rheinauhafen
Köln – Elfen mit bunten Flügeln, Weihnachtskobolde und Prinzessinnen mit weit schwingenden Kleidern tanzten am vierten Adventssonntag durch den Rheinauhafen. Die weihnachtliche Parade feierte in Köln seine Premiere – die Organisatoren planen, den Umzug nun jährlich in Köln zu veranstalten und beim nächsten Mal ein paar Sponsoren dabei zu haben. Die hohe Zahl von knapp 10 000 Zuschauern war für Fernando Cézar Vieira eine erfreuliche Überraschung. Der Deutsch-Brasilianer ist der Initiator der Parade, die er mit seinem Eventunternehmen Vagalume schon in Städten wie Glasgow und Helsinki veranstaltet hat.
Artisten und Tänzer aus der Umgebung
Vagalume heißt auf Deutsch Glühwürmchen, und während die Feen, Engel und Wichtel durch den Rheinauhafen schritten, sah es beinahe so aus, als wären sie in Begleitung vieler Glühwürmchen. In Wahrheit wird dieser Effekt durch LED-Lämpchen erzeugt, die in die bis zu 20 Kilogramm schweren Kostüme eingearbeitet wurden. Die Kleider und Gewänder sind handgemachte Unikate, die mit ihrem üppigen Lichterschmuck an die Sambaschulen aus Vieiras Heimat erinnern. „Die Kostüme wurden alle wiederverwertet. Es sind Stoffe der Berliner Oper dabei, aber auch ein alter Bettbezug meiner Mutter“, sagt er lachend.
Um mit wenig Gepäck reisen zu können, sucht Vagalume immer vor Ort nach Artisten und Tänzern, die bei der Parade mitlaufen wollen. So bekommt die Veranstaltung in jeder Stadt einen ganz eigenen Charakter. Ungefähr 50 Kölner nutzten die Chance, bei dem circa zwei Stunden andauernden Zug durch den Rheinauhafen mitzulaufen.
Trotz kleiner Verzögerungen im Ablauf waren die Zuschauer von der weihnachtlichen Parade begeistert. „Die Verkleidungen sind so schön“, schwärmte die zehnjährige Carla Poerters. „Die vielen Lichter in den Kostümen gefallen mir gut. Und, dass ich ein echtes Rentier sehen darf.“ Das Rentier mitsamt Weihnachtsmann bildete den Abschluss des Umzugs und lockte viele neugierige Kinder und Erwachsene an. Nicht nur den Kleinen gefiel der Umzug. „So etwas stärkt das Weihnachtsgefühl“, fand Dennie Hagemeister, der mit Frau und Sohn kam. „Und ein bisschen Licht ist in der dunklen Jahreszeit nicht verkehrt.“