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Gartencenter in Köln-WeidenGrüne Oase mit Streichelzoo und Bienen

Lesezeit 4 Minuten
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Agnes Müller genießt die Arbeit in ihrer „grünen Oase“ mitten in Weiden.

  1. Die „grüne Oase“ der Familie Müller verbindet Fachgeschäft und Naturerlebnis für die ganze Familie – Gartencenter hat eigene Bienenvölker

Köln-Weiden – Gartencenter sind nur was für Erwachsene? Nicht das von Familie Müller in Weiden. Seit der Betrieb vor elf Jahren von Junkersdorf wenige hundert Meter weiter gezogen ist, hat das Veedel seinen eigenen Streichelzoo inklusive Café-Terrasse und Spielplatz. Mit viel Liebe haben die Müllers das vier Hektar große Gelände in eine blühende Oase verwandelt, die neben der vielfältigen Auswahl an Blumen, Pflanzen, Gartengeräten, Gestaltungs- und Deko-Artikeln auch Heimat für Pferde, Schafe, Ziegen, Kaninchen, Hühner, Minischweine sowie vier Bienenstöcke ist. So ist das Veedel nicht nur um ein Gartenfachgeschäft, sondern um ein beliebtes Ausflugsziel für Naturfreunde jeden Alters reicher geworden.

Frau Müller, welche Vorteile bietet Weiden für Sie als Geschäftsstandort?

Es ist zentral, aber dennoch im Grünen. Das schätzen sowohl wir persönlich als auch unsere Kunden. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, im Kölner Westen zu bleiben. Hier gab es zur damaligen Zeit noch genügend Platz. Die Mischung stimmt: Man ist in wenigen Minuten im Stadtwald, aber dank Autobahn und Straßenbahn-Haltestelle gut angebunden. Auf diesem Grundstück konnten wir unseren Betrieb genau nach unseren Vorstellungen gestalten. Es gibt viele offene Bereiche und Flächen, wir wollten nicht alles zubauen. Der große Außenbereich mit Verkaufsfläche, Café-Terrasse, Spielplatz und Streichelzoo wird sehr geschätzt. Wir sind richtig gut aufgenommen worden. Zu uns kommen viele Familien, Mütter mit Kindern, die sich bei uns schon auskennen und sich wie im eigenen großen Garten fühlen.

Wie kam die Idee mit dem Streichelzoo auf?

Ich bin selbst tierverrückt. Meine drei Hunde dürfen auf der Anlage frei herumlaufen. Zudem habe ich mehrere Pferde. Ein Pony kommt bei Aktionen zum Einsatz – zum Reiten, aber ebenso für Kinder, die Allergien oder körperliche Einschränkungen haben. Dafür kommt einmal in der Woche eine Erzieherin und Pferdeverhaltenstherapeutin zu uns. Wenn die Kleinen auf dem Pferd sitzen, sind sie total happy. Die Heidschnucken haben wir aus ganz praktischen Gründen angeschafft: Sie helfen uns beim Rasenmähen. So ein großes Grundstück will gepflegt werden. Darüber hinaus haben wir zwei Ziegen, zehn Hühner, zwei Kaninchen sowie die Minischweine Willi und Rudi. Die Kinder lieben es, die Tiere zu streicheln und etwas über ihre Haltung zu lernen.

Für die Bienen dürfte das Gartencenter paradiesisch sein?!

Absolut. Es gibt seit einigen Jahren die Tendenz zu bienenfreundlichen Blüten. Da kam die Idee von Bienenstöcken auf dem Grundstück auf. Ein Imker kümmert sich darum. Bei Veranstaltungen erklärt er den Kindern, wie Bienenvölker leben und wie Honig entsteht. Den echten Weidener Honig verkaufen wir natürlich auch – er kommt sehr gut an. Häufig haben wir Besuch von Kindergartengruppen aus der Nachbarschaft, die sich unsere Tiere anschauen.

Sie richten regelmäßig Familienveranstaltungen aus. Warum ist Ihnen das wichtig?

Ich habe Freude daran, wenn Kinder Spaß haben. Wir machen drei bis vier Feste im Jahr, mit Bastelaktionen, Ponyreiten, Hüpfburg, eben richtig Rambazamba. Besonders groß und bunt sind unser Frühlingsfest und die Adventsausstellung. Letztes Jahr haben wir eine Greifvogelschau mit einem Falkner organisiert, das war faszinierend – nicht nur für kleine Besucher.

Mit welchen Angeboten heben Sie sich von anderen Gartencentern ab?

Da sind zum einen die Werkstattleistungen und unser Kundenservice für die Geräte inklusive Inspektionen. So etwas findet man bei den wenigsten Mitbewerbern. Wir haben viele Stammkunden, die es genießen, persönlich begrüßt und umfangreich beraten zu werden. Zum anderen heben wir uns mit dem Café ab. Wir bieten Kleinigkeiten und gute Hausmannskost an – eben das, was wir selber gerne essen. Zu uns kommen viele Senioren aus dem Veedel zum Mittagessen. Familien schätzen das Eis- und Kuchenangebot.

STECKBRIEF

Das mag ich an Weiden: Dass man hier alles bekommt, was man braucht. Die Innenstadt vermisse ich nicht. Wir haben das Rheincenter, den Autobahnanschluss, die Infrastruktur ist super – und trotzdem ist es grün drum herum. Das ist verbesserungswürdig: Hier wurde in den letzten Jahren viel zugebaut. Ich würde mir wünschen, dass mehr Grünflächen erhalten bleiben. Natürlich weiß ich, dass der Wohnraum in Köln knapp ist. Dennoch ist es schade, dass die Natur immer mehr verschwindet. Lieblingsort in Weiden: Meine Pferdewiese. Ich genieße es, dort zu sein und den Tieren zuzugucken – das ist für mich wie Urlaub.

Zur Person

Agnes Müller wurde in Ostpreußen geboren, lebt aber seit mehr als 30 Jahren in Köln. Der Liebe wegen entschied sie sich gegen ihren Berufswunsch Psychologin und für den Einstieg ins familienbetriebene Gartencenter ihres Mannes Otto. Die beiden Söhne werden nach dem Garten- und Landschaftsbau-Studium den Familienbetrieb in dritter Generation weiterführen.