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Unlesbare StraßenschilderIn Müngersdorf hat eine Dreckschicht Straßennamen verschluckt

Lesezeit 2 Minuten
An der Ecke Vogelsanger Weg/Vogelsanger Platz sind die Straßenschilder von einer grünen Dreckschickt überzogen.

An der Ecke Vogelsanger Weg/Vogelsanger Platz sind die Straßenschilder von einer grünen Dreckschickt überzogen.

An manchen Straßenecken in Müngersdorf und Junkersdorf sind die Straßenschilder derart verdreckt, dass sie kaum noch lesbar sind.

Manchmal kann aus dem Schilderlesen auch ein Rätselraten werden. Moosgrün besprenkelt weist das Schild in Müngersdorf den Namen der Straße, an der es steht, als irgendetwas mit „elsa“ in der Mitte aus. Die restlichen Buchstaben sind hinter einer Dreckschicht verschwunden.

Ortskundige können sich daraus den Namen „Vorgelsanger Weg“ zusammenreimen. Fremden bleibt des Rätsels Lösung verwehrt. Auch das andere Schild am Eckpfahl könnte zu einem Irrtum verleiten: „Vogelsanger Latz“ ist eindeutig zu erkennen. Der Grünfraß hat das „P“ vor dem zweiten Wort verschluckt. Betrachter können es noch ausmachen, wenn sie genau hinschauen.

Ein paar hundert Meter weiter auf Junkersdorfer Gebiet ist aus der Finken- die Schmutzfinkenstraße geworden, jedenfalls wenn man die grüne Schicht auf dem Straßennamen symbolisch deutet.

Manche Menschen sehen die Dreckschichten auf den Straßenschildern auch ein Symbol für den Zustand der Stadt: „Köln hat nicht nur hier Säuberungsbedarf“, kommentiert eine Anwohnerin. Ob es wohl jemanden gäbe, der für die Reinigung zuständig ist?

Die Stadt reinigt Schilder, ohne dazu verpflichtet zu sein

Den gibt es, aber nicht aufgrund von Vorschriften: „Die Reinigung von Straßenbenennungsschildern ist nicht vorgeschrieben“, schreibt Robert Baumanns, Sprecher der Stadt. Es gäbe auch keine Regelung, die besagt, dass Straßenschilder immer lesbar sein müssen. „Das könnte auch witterungsbedingt nicht gewährleistet werden kann“, so Baumanns, „beispielsweise, wenn im Winter starker Schneefall die Schilder ebenfalls unlesbar macht.“

Auch der Namen "Finkenstraße" ist noch lesbar, aber mit einem dichten grünen Belag versehen.

Auch der Namen „Finkenstraße“ ist noch lesbar, aber mit einem dichten grünen Belag versehen.

Das Amt für Verkehrsmanagement sieht sich allerdings trotzdem in der Pflicht: „Verdreckte, beziehungsweise unlesbar gewordene Schilder werden im Rahmen der Schadensbeseitigung korrigiert“, schreibt Baumanns. Derartige Schäden würde die Stadt fortlaufend nach sachlicher Priorität beseitigen. Wann genau die Schilder am Vogelsanger Weg und Platz sowie an der Finkenstraße gesäubert werden, stehe noch nicht fest.

Geschultes Fachpersonal übernimmt die Aufgabe

Die Stadtverwaltung rät Bürger und Bürgerinnen aber davon ab, selbst mit einer Leiter und Putzeimern anzurücken, um den Schmutz zu entfernen. Aus Gründen der Haftung sowie aus sicherheitstechnischen Aspekten sei es geboten, dass geschultes Fachpersonal die Schilder reinige, erläutert Baumanns. Es könne auch ihren Zustand bewerten und sicherstellen, dass sie aufgrund ihres Winkels zur Fahrbahn weiterhin sichtbar sind.

„Je nach Verschmutzungsgrad und Aufwand ist es gegebenenfalls wirtschaftlicher, das Schild direkt gegen ein neues auszutauschen“, so der Stadtsprecher. Das sei dann der Fall, wenn erst nach einer möglicherweise zeitintensiven Reinigung deutlich würde, ob das Schild noch unversehrt ist oder nicht doch ausgetauscht werden müsste.