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Kein VerpackungsmüllTante-Emma-Laden in Köln-Sülz verkauft Lebensmittel unverpackt

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Sülz – Wer in der Berrenratherstraße 406 demnächst einen Coffee to go ordert, der bekommt keinen Pappbecher in die Hand gedrückt. Der neue Zero Waste Laden setzt auf ein Konzept, das ohne Verpackungsmüll auskommt. Hierher sollen die Kunden einen Becher von Zuhause mitbringen. Wo bis vor kurzem noch die alteingesessene Bäckerei Heilinger war, soll nun Kölns erster verpackungsfreier Laden entstehen. Reis, Schokolade, Nudeln, Kichererbsen oder Müsli gibt es dort lose zu kaufen, alle ohne die handelsübliche Plastikhülle. Abgefüllt wird in mitgebrachte Dosen oder Baumwollsäckchen.

Unverpackt-Läden gibt es schon in Bonn, Berlin, Kiel, Dresden und Mainz. „Wir orientieren wir uns an den Sülzer Preisen“, sagt Betreiber Gregor Witt. Zusammen mit seiner Frau Olga will er dem Verpackungsirrsinn Einhalt gebieten. Verschweißte Gurken im Supermarkt, Nudeln in der Pappschachtel und einzeln eingeschweißte Kekse - in puncto Wegwerfware können die Deutschen noch dazulernen, finden die beiden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von 2006 wirft jeder Bundesbürger im Jahr rund 55 Kilogramm Verpackung weg. Das entspricht in etwa dem Körpergewicht von Supermodel Kate Moss. Dabei ist das noch nicht einmal alles: Pro Kopf werden in Deutschland jährlich 23 Kilogramm Altglas und 98 Kilogramm Altpapier entsorgt. Laut dem Umweltbundesamt nimmt die Müllmenge zu. Das liegt an veränderten Lebensbedingungen wie etwa mehr Singlehaushalten. Kleinere Mengen müssen abgefüllt und länger haltbar gemacht werden. Schließlich kommt eine Person länger mit einem Päckchen Butter aus. Mini-Portionen sind daher oft praktisch, aber wer kleine Packungen kauft, produziert auch mehr Abfall.

Gregor und Olga Witt wollen ihren Laden bis zum Sommer bezugsfertig machen. Dazu muss allerdings noch viel Arbeit in die Renovierung des Genossenschafts-Gebäudes fließen. „Wir haben ausschließlich Bio und Fairtrade-Ware, aber nur Trockenprodukte - kein frisches Obst und so weiter. Das bekommt man schließlich überall“, sagt Gregor Witt. Außerdem wird es einige Non-Food-Artikel wie Reinigungsmittel und ökologisches Büromaterial geben.

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