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Spielkreis Fritz MonrealPublikum begeistert von „Circus Colonia“-Premiere in Köln

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Ludwig Sebus (l.) und Stephan Henseler bei der Premiere von Circus Colonia.

Klettenberg – Mit „Circus Colonia“ zeigt der Spielkreis Fritz Monreal Volkstheater in seiner besten und kraftvollsten Form. Das Stück ist herrlich kölsch, unterhaltsam, überraschend und vertraut zugleich. Bei der Premiere im Brunosaal in Klettenberg gab es für das „löstisch kölsch Milljöspill“ völlig verdient reichlich Beifall. Autor und Spielleiter Stephan Henseler hat in die Handlung die bekanntesten Lieder von Ludwig Sebus eingebunden.

Es ist kein Musical, aber ein munteres und lebendiges Spiel in drei Akten mit ganz viel Musik. Bei den Sebus-Klassikern wie „Jede Stein en Kölle“, „Dä ahle Kuschteiebaum“, „Wat e paar Bein“, „Ne miese Lade“, „Uns Kölsche Siel“, „Un dann jon mer en de Kellerbar“ und „Et Rheinpanorama“ sang das Publikum begeistert mit. Am enthusiastischsten der 97 Jahre alte Ludwig Sebus in Reihe 1.

Liebe spielt in dem Theaterstück eine große Rolle

Es gibt verschiedene Handlungsstränge, deren lose Enden sich nach und nach zusammenfinden. Liebe spielt eine große Rolle - ganz frische Liebe, neu entfachte Liebe und Liebe, die nur erahnen lässt, dass sie mal da war. Es geht um einen Zirkus, der kurz vor der Pleite steht und unbedingt gerettet werden soll. Wichtige Entscheidungen werden im Veedelshauptquartier, in der Kneipe „Kellerbar“ getroffen.

Drolligerweise betreten zwar alle Akteure früher oder später diese Kneipe, das Publikum bekommt das Innere aber nie zu sehen, nur die sich ständig öffnende und schließende Eingangstür. Mit „Circus Colonia“ feiert der Spielkreis Jubiläum. Vor 70 Jahren gründete Fritz Monreal, damals Küster in der Pfarrei St. Bruno, einen Verein zur Pflege der kölnischen Sprache und Eigenart. Das Ziel sollte vor allem übers Theaterspiel erreicht werden. Das ist bis zum heutigen Tag so geblieben.

Spielleiter Henseler übernimmt selbst Rolle in seinem Stück

Die Leistung und Spielfreude der Theaterbegeisterten bei „Circus Colonia“ ist beeindruckend. Mit Humor, Situationskomik und pfiffigen Einfällen gelingt es Spielleiter Henseler, der selber in der Rolle des Straßenmusikanten Neres Nüsser gesanglich und mimisch überzeugte, eine harmonische und liebevolle Inszenierung auf die Bühne zu bringen. Aus dem Ensemble ragten Birgit Müller und Manfred Reinartz als Ehepaar Billa und Tünn Fleutmann in Streit-Dauerschleife sowie Annemie Winkel als schlagfertige Dame reiferen Alters heraus.

Szenenapplaus gab es für witzige Wortspiele wie: „Ältere Frauen sind coole Mädche, die nur schon länger leben“. Oder: „Och de schönste Frau es aan de Fööss am Engk“ oder für die kölsche Beamten-Hymne: „Hück steiht de Welt still“. Wunderbar. Oder um Ludwig Sebus zu zitieren: „Et sin rappeldolle Bühnenglänzer, die allt mem halve Foß en Hollywood ston.“ Bis dahin mag es noch ein Weilchen dauern, aber den Brunosaal ließen die Akteure zur Premiere erbeben.

„Circus Colonia“, Spielkreis Fritz Monreal, Brunosaal, Klettenberggürtel 65, 50939 Köln-Klettenberg. Die Tickets kosten 18 Euro. Weitere Vorstellungstermine unter finden sie auf der Internetseite des Spielkreises Fritz Monreal.