Neuer Laden in Köln-LindenthalFeinkost aus Apulien gibt es bei „Le due Sorelle“
Köln-Lindenthal – Die Liebe zu italienischen Speisen haben Vanessa und Jenny Pizzichetti von ihren Eltern geerbt. Aus Apulien wanderte ihr Vater im Alter von drei Jahren mit seiner Familie nach Köln aus. Hier lernte er seine Frau Julijna kennen, deren Eltern ebenfalls italienische Zuwanderer waren. Das Paar gab die Kultur seines Heimatlandes an die beiden Töchter weiter und verbreitete sie auch am Rhein, betrieb eine Eisdiele zunächst in Kalk. Seit über zwanzig Jahren sind sie mit dem Eiscafé Azzurro an der Dürener Straße ansässig.
Ihre Töchter haben nun einige Meter neben dem Café ihrer Eltern ihr eigenes Geschäft aufgemacht: Unter dem passenden Namen „Le Due Sorelle“ – die zwei Schwestern – verkaufen Vanessa und Jenny Pizzichetti an der Hausnummer 164 italienische Feinkost: Salsiccia, diverse Sorten italienischer Salami, scharf, mild, fett oder getrüffelt, Prosciutto und Bresaola liegen abholbereit in der Wursttheke.
Gorgonzola, Antipasti und Kaffee
Provolone, Gorgonzola, Caciocavallo und andere Spezialitäten umfasst das Käsesortiment. Antipasti lagern auf der anderen Seite der großen Theke, frische Pasta in einem hohen Kühlschrank. Vanessa und Jenny servieren frisch belegte Panini zu köstlichem Kaffee aus der Espressomaschine. Es gibt italienisches Gebäck und Gläser mit diversen Pesti, Sughi, geschälten Tomaten, Balsamico und Olivenöl, Liköre, italienischen Sirup, Limonade, Bier – und vor allem eine große Auswahl an Weinen aus dem Land der Pizzichettis.
Auch wenn die Familie aus Foggia am Sporn über dem Absatz des italienischen Stiefels stammt, möchten die Schwestern Spezialitäten aus dem gesamten Land anbieten – und sich dabei an den Kundenwünschen orientieren. „Wir probieren erst einmal viele Dinge aus und erhoffen uns Feedback“, sagt Vanessa. Die beiden jungen Frauen sind Newcomerinnen in der Feinkost-Szene.
Notarfachangestellte und Kosmetikerin
Die 25-jährige Vanessa Pizzichetti hat eine Ausbildung zur Notarfachangestellten absolviert, aus Vernunftgründen. Ihre 23-jährige Schwester ist ausgebildete Kosmetikerin und Make-up-Artistin. Sie hat ihren Traumberuf an den Nagel gehängt, um mit Vanessa den eigenen Laden zu eröffnen, aber familienbedingt waren beide sowieso halb in den Handel mit italienischen Köstlichkeiten abgedriftet, halfen sie doch immer wieder im elterlichen Eiscafé aus. Denn der Lockdown machte den Gastronomen schwer zu schaffen.
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Ein Grund mehr für die Schwestern, zu überlegen, ob sie der Familie nicht ein weiteres Standbein verschaffen können. Schließlich konnten sie in der Verwandtschaft auch auf fachkundige Beratung zurückgreifen, vor allem, was die Weinauswahl betrifft, denn der Onkel betreibt in Köln ein italienisches Restaurant. Sonst haben sie bei der Wahl der Waren ein einfaches Rezept: „Grundsätzlich verkaufen wir aber das, was uns selbst schmeckt“, sagt Vanessa.
Dazu gehört definitiv frische Pasta, die sie künftig selbst herstellen wollen. Noch üben sie mit der alten Nudelmaschine ihre Großmutter. Bald wird eine professionelle Schulung folgen, dann sollen warme Mittagsgerichte wie Lasagne auf der Karte stehen. Die Kundin, die noch im Laden steht, ist allerdings eher an italienischen Desserts interessiert. Um diesen Wunsch zu erfüllen, schicken die Pizzichetti-Schwestern sie einfach ein paar Meter weiter in das Eiscafé Azzuro, zu ihren Eltern.
Le Due Sorelle, Dürener Straße 164, Öffnungszeiten: Di bis Fr 10 bis 18.30 Uhr, Sa 10 bis 17 Uhr