Radler und Jogger verzögerten AblaufBombe in Köln-Müngersdorf erfolgreich gesprengt
Köln-Müngersdorf – Jogger und Radfahrer haben am Dienstag in Müngersdorf die kontrollierte Sprengung einer Zehn-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg behindert und damit deutlich verzögert. Der am Walther-Binder-Weg gefundene Blindgänger britischer Bauart wurde erst um kurz vor 19 Uhr gesprengt, nachdem Mitarbeiter des Ordnungsamts Passanten mehrfach aufgefordert hatten, den Gefahrenbereich zu verlassen und ein Hubschrauber der Bundespolizei das Gebiet mit einer Wärmebildkamera abgesucht hatte. Anschließend wurden die Evakuierungen aufgehoben, etwa 4100 Anwohner konnten wieder in ihre Wohnungen. Den Evakuierungsverweigerern drohte die Stadt „ein empfindliches Bußgeld“ an.
Am Dienstagvormittag war der Blindgänger in sieben Metern Tiefe bei Sondierungsarbeiten auf einem Sportplatz gefunden worden. Sofort war klar, dass die Bombe wegen ihres aktiven Langzeitzünders nicht entschärft werden kann. 95 Tonnen Sand wurden für die kontrollierte Sprengung nach Müngersdorf gebracht. Alle Gebäude rund um den Fundort wurden umgehend geräumt, für die Anwohner wurde eine Anlaufstelle im nahe gelegenen Rhein-Energie-Stadion eingerichtet, die insgesamt 186 Betroffene nutzten.
Die Übersichtskarte des Evakuierungsbereiches gibt es hier:
Vor eine besondere Herausforderung stellte das Ordnungsamt die Evakuierung mehrerer Alten- und Pflegeheime. So wurden bis zum frühen Nachmittag 29 Patienten in Sicherheit gebracht, die ihre Wohnungen und Zimmer nicht mehr eigenständig verlassen konnten. Betroffen waren das Seniorenheim am Rosenweg, die LVR-Förderschule Belvederestraße sowie eine Privatklinik an der Aachener Straße. Am frühen Abend wurden kurzzeitig die Gleise der KVB-Linie 1 sowie der Bahnstrecke in Richtung Aachen gesperrt. Das Ordnungsamt war mit 130 Kräften im Einsatz, die Feuerwehr mit 100, die Polizei mit 21. (hol)