Drei tödliche Unfälle ereigneten sich im vergangenen Jahr in Lindenthal. Wo sich weitere Gefahrenpunkte befinden und was getan wird, um diese zu entschärfen, teilte die Stadt jetzt mit.
Drei tödliche UnfällePolizei stellt Unfallstatistik vor – Wo Lindenthal gefährlich ist
An welchen Orten im Stadtbezirk Lindenthal ereigneten sich im vergangenen Jahr die schwersten Unfälle? Und wo die meisten? Und wie kann man an den Schwerpunkten die Sicherheit verbessern? Antworten auf diese Fragen hat die Stadtverwaltung der Bezirksvertretung Lindenthal nun gegeben.
Nach Angaben des Polizeipräsidiums Köln kamen im Jahr 2022 an drei Orten im Stadtbezirk Menschen bei einem Verkehrsunfall ums Leben: An der Kreuzung Dürener Straße/Militärringstraße in Lindenthal kam im April ein Autofahrer von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Lichtmast. Dabei wurde die 51-jährige Beifahrerin getötet. An der Aachener Straße 297a überfuhr ein 24-jähriger Autofahrer eine rote Ampel und verletzte dabei einen 43-jährigen Fußgänger tödlich.
Ein tödlicher Unfall ereignete sich auch in Köln-Müngersorf
In Müngersdorf bog laut Auskunft der Polizei ein 64-jähriger Radfahrer plötzlich vom Radweg auf der Widdersdorfer Straße in Höhe der Hausnummer 258 in Richtung Eupener Straße ab und kollidierte mit einem Pkw. Dabei starb der Fahrradfahrer. Eine Häufung von Unfällen hat die Polizei an sechs Kreuzungen und auf fünf Strecken ausgemacht. Die Unfallkommission der Stadt Köln hat sie daraufhin untersucht, mit unterschiedlichem Ergebnis.
An der Ecke Junkersdorfer Straße/Am Sportpark Müngersdorf/Guts-Muth-Weg in Junkersdorf verunglückten zwei Auto- und ein Radfahrer, an der Kreuzung Lindenthalgürtel/Zülpicher Straße/Sülzgürtel in Sülz drei Fußgänger und an der Ecke Mommsenstraße/Gleueler Straße in Lindenthal vier Autofahrer. An diesen Knotenpunkten sieht die Unfallkommission allerdings keine Möglichkeit, die Verkehrssicherheit zu verbessern. Stärker kontrollieren hingegen möchte die Polizei an der Kreuzung Mommsen/Gleueler Straße, ob das Rotlicht dort beachtet wird. An der Kreuzung Junkersdorfer Straße/Am Sportpark Müngersdorf/Guts-Muth-Weg wurden Verkehrszeichen gereinigt und erneuert.
Radfahrer stürzen in Köln-Sülz, weil sie in die KVB-Schienen geraten
Besonders unfallträchtige Stellen gibt es auf der Berrenrather Straße im Abschnitt zwischen Urftstraße und Neuenhöfer Allee in Sülz, und auf mehreren Abschnitten der Zülpicher Straße in Sülz. Hier stürzten besonders viele Radfahrende, die in die Schienen geraten waren. Diese Gefahr kann die Stadtverwaltung bislang noch nicht bannen: „Es gibt noch immer keine Möglichkeit, diese Stürze, beispielsweise durch Auffüllen der Schienen, zu verhindern“, schreibt die Stadtverwaltung. Im weiteren Verlauf der Zülpicher Straße zwischen Zülpicher Wall und Alphons-Silbermannweg verunglücken bei Dunkelheit viele Fußgänger sowie Fußgängerinnen, Radfahrer und Radfahrerinnen. Dort sah die Unfallkommission ebenfalls keine Möglichkeit, die Unfälle etwa durch eine bessere Beleuchtung zu verhindern. Der Abschnitt sei bereits überdurchschnittlich gut ausgeleuchtet, so die Verwaltung.
Für zwei weitere unfallträchtige Knotenpunkte ist laut Stadtverwaltung Besserung in Sicht: Der Bereich auf der Berrenrather Straße zwischen Sülzgürtel und Olefstraße, wo fünf Fußgänger zu Schaden kamen, profitiere von der geplanten Umgestaltung der Kreuzung Berrenrather Straße/Sülzgürtel, schreibt die Stadtverwaltung. An der unfallträchtigen Kreuzung Melatengürtel/Oskar-Jäger-Straße in Braunsfeld, wo im vergangenen Jahr neun Autofahrer verunfallten, sei ebenfalls ein Umbau vorgesehen. Das Planungsverfahren sei allerdings noch im Gange. Eine sofortige Verbesserung der Sicherheit sei nicht möglich.
Im Bereich der Aachener Straße/Klosterstraße in Lindenthal hatten sechs Auto- und zwei Fahrradfahrer einen Unfall. Dort wurde ein beschädigter Schachtdeckel, auf dem Radfahrende gestürzt waren, erneuert. Im Kreisverkehr Friedrich-Schmidt-Straße/Kitschburger Straße in Braunsfeld, wo ein Fußgänger und fünf Radfahrer verunglückten, wurden Verkehrszeichen versetzt oder so angebracht, dass die Verkehrsteilnehmer sie besser wahrnehmen können.