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Stadt Köln bestätigt Gerüchte nichtHandelshof könnte Bauherr für fehlende Turnhalle in Müngersdorf werden

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An einer Straße liegt eine große unbebaute Fläche.

Auf diesem Areal an der Widdersdorfer Straße könnte eine Sporthalle entstehen.

Auf einer freien Fläche an der Widdersdorfer Straße könnte eine Sporthalle entstehen. Die Stadt hält sich dazu allerdings noch bedeckt.

Das neue Gymnasium Müngersdorf ist ein Vorzeigeprojekt: Bei seinem Schulgebäude handelt es sich um einen ehemaligen Bürokomplex, dem Ex-Unity-Media-Gebäude an der Aachener Straße 746-750. Die Stadtverwaltung hat es vor zwei Jahren in ein Schulgebäude umgebaut – und so dringend benötigte Schulplätze im Kölner Westen geschaffen. Etwas Wichtiges fehlt dort aber bislang: eine Sporthalle.

Das könnte sich bald ändern. In Müngersdorf macht eine Nachricht die Runde: Auf einer freien Fläche in der Nachbarschaft des Handelshofs an der Widdersdorfer Straße 415 neben der Aral-Tankstelle soll sie möglicherweise gebaut werden.

Die Stadtverwaltung hält sich mit Informationen bedeckt: „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir diese Annahme nicht bestätigen“, schreibt eine Sprecherin der Stadt. „Wir befinden uns zu dem Projekt weiterhin in Bietergesprächen. Das Ende der Verhandlungen ist noch nicht absehbar.“ Die Eigentümerin des Grundstücks, die Handelshof Immobilien GmbH & Co KG bestätigt hingegen ihre Ambitionen in Sachen Turnhallen-Bau: „Es gab eine europaweite Ausschreibung der Stadt Köln für den Bau und wir haben uns als Bieter daran beteiligt“, sagt der Geschäftsführer des Unternehmens Wolfgang Baer. „Nun warten wir das laufende Verfahren ab.“

Vereine könnten Halle in den Abendstunden nutzen

Der Müngersdorfer Bezirksvertreter Roland Schüler hält es für wahrscheinlich, dass die Handelshof Immobilien GmbH den Zuschlag erhält und auf dem Areal eine Sporthalle entsteht – nicht nur für das Gymnasium Müngersdorf. „Es handelt sich um eine große freie Fläche, die fußläufig allerdings ein Stück von dem Gymnasium entfernt liegt, aber auch für die Schüler der Gesamtschulen am Wasseramselweg erreichbar ist.“ Die Lage sei für alle Schulen nicht optimal, aber eine Lösung. Abends könnte die Halle von Vereinen genutzt werden. „Gut wäre es dann natürlich, wenn die Parkplätze des benachbarten Handelshofs dann in den Abendstunden den Vereinsmitgliedern zur Verfügung stehen würden“, so Schüler.

„Wir Müngersdorfer denken nicht, dass bei der Grundstückssuche noch weitere ebenso heiße Eisen im Feuer sind.“ Es gäbe kein anderes Areal, das für die Schüler des Gymnasiums Müngersdorf zu Fuß erreichbar sei und für ein solches Bauvorhaben zur Verfügung stünde. Im Sportpark Müngersdorf fehlten die Erweiterungsmöglichkeiten. Andere Grundstücke kämen nicht in Betracht. „Nach meiner Analyse aller Umstände gehe ich davon aus, dass die Wahl auf dieses Areal fallen wird“, so Schüler.

In der Vergangenheit waren andere Versuche, das Sporthallenproblem der Schule zu lösen, gescheitert: Die Bezirksvertretung Lindenthal hatte zunächst gehofft, dass die Tiefgarage des ehemaligen Bürokomplexes, in dem heute das Gymnasium zu Hause ist, in eine Sporthalle umgebaut werden könnte. Sie steht zu einem großen Teil leer. Die Bezirkspolitik hatte die Verwaltung beauftragt, diese Möglichkeit zu prüfen.

Die Verwaltung hatte dem Vorhaben jedoch eine Absage erteilt: Zunächst müsste die Statik geprüft, vor allem aber die komplette Lüftungsanlage im gesamten Gebäude getrennt und umgebaut werden. Der gesamte Schulbetrieb würde erheblich gestört oder müsste dazu ausgelagert werden. Der räumliche und finanzielle Aufwand sei wirtschaftlich nicht darstellbar. Die Stadt würde lieber ein anderes Grundstück für schuleigene Sporthallen suchen und einen Investor, der sie baut. Den hat sie nun vielleicht gefunden.