Der Knotenpunkt Eupener Straße/Widdersdorfer Straße in Köln-Müngersdorf, wo abbiegende Lkw eine Gefahr für Radler darstellen, soll entschärft werden.
Köln-MüngersdorfGefährliche Kreuzung soll Ampel bekommen
Nachmittags um 16 Uhr herrscht Chaos an der Kreuzung, jedenfalls an Wochentagen. Im Berufsverkehr zeigt sich eine Schwachstelle im Müngersdorfer Verkehrssystem: Autos und Lkw stauen sich vor dem Stoppschild am Ende der Eupener Straße, dort wo sie in die Widdersdorfer Straße mündet. Letztere ist stark befahren.
Gefährliche Stelle für Radfahrer
Selten tut sich zwischen auf der Verkehrsachse entlangrollenden Kraftfahrzeugen eine Lücke auf, so dass die auf der Eupener Straße Wartenden sich dort einfädeln können. Radfahrer, die auf dem Radweg entlang der Widdersdorfer Straße unterwegs sind, überqueren zudem die Eupener Straße und machen das Abbiegen noch schwieriger und unübersichtlicher. Es kommt zu gefährlichen Situationen.
Im vergangenen November verunglückte ein Radfahrer an dieser Kreuzung tödlich. Viele Jahr zuvor war bereits eine Radfahrerin an dieser Stelle gestorben.
Die Bezirksvertretung Lindenthal hat in ihrer vergangenen Sitzung nun beschlossen, dass die Stadtverwaltung an dem Knotenpunkt eine Ampelanlage installieren oder sie auf andere Weise so umgestalten soll, dass die Situation dort entschärft wird. In ihrer Beschlussbegründung verweist sie auch darauf, dass der Verkehr im Quartier noch zunehmen wird. Im Bereich Eupener/Stolberger Straße entstehen große Bürogebäude: Gerade wird der riesige Komplex „Ovum“ fertiggestellt. Gegenüber wird bald das Quartier 111 mit vier Bürogebäuden gebaut, die maximal sieben Geschosse aufweisen werden. Das Problem wird sich also noch verschärfen.
Der Arbeitskreis Wirtschaft und Verwaltung Braunsfeld (Wibra), zu dem sich zehn große Unternehmen im Areal zusammengeschlossen haben, setzt sich seit langem dafür ein, die Kreuzung durch eine Ampelanlage leistungsfähiger zu machen. Die Unternehmer nennen zwei Gründe für ihren Wunsch: „Es geht uns zum einen um die Sicherheit“, betont Anton Bausinger, Geschäftsführer der Firma Wassermann, „zum anderen um eine leistungsfähigere Straße.“ Bei der Eupener Straße handelt es sich um eine wichtige Verkehrsachse. Sie ist das nördliche Eingangs- und Ausgangsstor des ehemals rein durch Industrie geprägten Geländes. Der südliche Teil der Straße ist für den Lkw-Verkehr gesperrt. Er rollt also komplett über die Kreuzung Widdersdorfer/Eupener Straße in das Areal hinein.
Köln-Müngersdorf: Viele Lkw auf der Straße
Viele der Lkw fahren zu der Firma CBR. Geschäftsführer Jörg Mertin, ebenfalls Mitglied der Wibra, nennt eine typische Konfliktsituation, der sich die Fahrer immer wieder ausgesetzt sehen: „Wenn sich die Lkw am Stoppschild vortasten, um Einblick in die Widdersdorfer Straße zu haben, blockieren sie mit ihren langen Gefährten den Fahrradweg auf der Widdersdorfer Straße“, sagt er.
Die Radfahrer würden dann auf die Straße ausweichen oder hinter den Lkw und vor den dahinter wartenden Pkw entlangradeln, die sie aber eventuell nicht rechtzeitig sehen und anfahren. Die wartenden Laster würden ebenfalls einen Teil der Radspur auf der Eupener Straße besetzen, die Radfahrer sich daneben entlang quetschen und kämen so den los rollenden Lastern ebenfalls gefährlich nahe. Ulrich Becher, Koordinator der Wibra, ergänzt: „Die Autofahrer wissen, wie lange sie vor dem Stoppschild warten müssen. Viele suchen sich Schleichwege durch die Wohnstraßen.“ Eine Ampelanlage soll den Stau beseitigen – und für mehr Sicherheit sorgen.
Die Verwaltung wird nun prüfen, ob eine Ampelanlage oder eine Querungshilfe notwendig ist. Der tödliche Unfall hätte ihrer Auskunft nach allerdings auch durch andere verkehrstechnische Vorkehrungen nicht verhindert werden können. „Die Unfallkommission hat festgestellt, dass es sich dabei um einen Sonderfall handelte“, schreibt Robert Baumanns vom städtischen Presseamt. Die Polizei schildert den Unfallhergang: „Der Radfahrer wollte die Widdersdorfer Straße in Richtung Eupener Straße überqueren und ist dabei von einem Auto erfasst worden“, so ein Sprecher. Ob er einen anderen Weg über eine Ampel genommen hätte, wenn sie existiert hätte, ist schwer zu beurteilen. Die Bezirkspolitik und die Unternehmer der Wibra möchten jedenfalls eines: Weitere schwere Unfälle an dem Knotenpunkt verhindern.