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Park LinnéDas Paradies soll Vorbild sein

Lesezeit 4 Minuten

Klare Formen und bodentiefe Fenster bestimmen das Erscheinungsbild des Projekt Torres

Braunsfeld – Der Garten Eden liegt genau auf der Grenze zwischen Müngersdorf und Braunsfeld. „Das Paradies ist ein botanischer Garten“, davon war der bekannte Mediziner und Botaniker Carl von Linné (1707 bis 1778) überzeugt. „Wir haben seinen Gedanken aufgegriffen und errichten hier auf dem ehemaligen Gelände der Sidolfabrik an der Eupener Straße eine Gartenstadt, die wir Park Linné getauft haben“, sagt Michael Dornieden, Geschäftsführer der Bauherrin, der Dornieden GmbH aus Mönchengladbach.

Die Geschäftsleitung hat zu einer feierlichen Grundsteinlegung für einen weiteren Bauabschnitt in der Mitte des Geländes geladen, bei der Michael Dornieden die Besucher noch einmal über das Projekt informiert: Das Wohnviertel wird in eine Parklandschaft eingebettet, die der Düsseldorfer Landschaftsarchitekt Thorsten Zietz gestaltet hat.

Weitläufige Gartenflächen

Auf 19 000 Quadratmetern des insgesamt 5.3 Hektar großen Teilgeländes der ehemaligen Sidolfabrik entstehen Alleen, weitläufige Gartenflächen und blütenprächtige Obsthaine. Jedes Wohnhaus erhält einen eigenen Themengarten, etwa einen Kirschhain, einen Duftgarten, einen Magnolienplatz oder einfach einen „bunten Garten“. 14 040 Quadratmeter sind zudem für Plätze, Spielplätze und Wasserspiele reserviert.

Darin eingebettet entstehen 24 Wohn- und 27 Einfamilienhäuser mit 400 Wohneinheiten, die 69 bis 188 Quadratmeter groß sein werden. Hinzu kommen Tiefgaragenstellplätze, einige Loftbüros, Büros und eine Kindertagesstätte. Im denkmalgeschützten Torhäuschen am Eingangsbereich des Geländes versorgt das Café Linné die Bewohner mit Kaffee und Leckereien. Gegenüber wartet ein „Doorman“, der für Fragen und Serviceleistungen wie Brötchen-, Paket- und Postdienste Babysitterdienst und Blumenpflege zur Verfügung steht. Zwei Gebäudeensembles namens Cortés und Colón mit insgesamt 140 Mietwohnungen im Eingangsbereich des Park Linné sind bereits fertig.

Die 155 Wohnungen und Einfamilienhäuser umfassenden Projekte Batido, Marcolini und Savarin sind im Bau. So können die Besucher der Grundsteinlegung sich bereits ein Bild vom Wohnflair machen, das auf dem ehemaligen Fabrikgelände bis 2016 entsteht: Kleine Sumpfeichen säumen in regelmäßigen Abständen die Spielstraße zwischen den ersten beiden Wohnblöcken, die mit ihrer sachlichen Architektur und dem weißen Anstrich zurückhaltende Eleganz ausstrahlen sollen.

„ Jedes Haus, das im Park Linné entsteht, ist eine eigene architektonische Komposition und erhält ein eigenes Gesicht. Keine Wohnung gibt es zweimal“, schildert der Architekt Johannes Kister. Das Kölner Büros Kister Scheithauer, Gross hat im Park Linné insgesamt zehn Wohnhäuser geplant, Die drei neuen Gebäude, für die an diesem Tag der Grundstein gelegt wird, gehören dazu. Auch sie sehen unterschiedlich aus. Auf Plakaten, die in einem Zelt neben dem Baugrund hängen, können die Besucher sie bereits bewundern.

Mit Reliefs und bodentiefen Fenstern wirken die Häuser Cristóbal und Torres klassisch. Durch abgerundete Ecken fällt das Wohnhaus Lacandón auf, in dem ebenso wie in den beiden anderen Häusern etwa 17 Eigentumswohnungen entstehen. „Das Haus erinnert architektonisch an die Klassische Moderne, orientiert sich an der Bauhaus-Architektur des denkmalgeschützten Gebäudes der ehemaligen Sidol-Werke, das sich direkt gegenüber befindet“, erläutert Johannes Kister.

Avantgardistische Industriearchitektur

Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker kann noch einiges mehr über die Fabrik berichten, die den Stadtteil einst dominierte: „Als die Sidolwerke 1826/27 nach den Plänen von Otto Müller-Jena entstanden, waren sie ein Beispiel für avantgardistische Industriearchitektur.“ Was heute auf dem selben Gelände entsteht, sei wohl ebenfalls zukunftsweisend: „Die Bebauung ist ein gutes Beispiel für den Wandel, in dem die Stadt sich befindet. Wo früher ein Industriegebiet war, entstehen heute urbane Wohnquartiere mit einem herausragenden Anspruch an die Qualität“, sagt Blömer-Frerker, „wir brauchen Wohnungen, natürlich auch bezahlbare, und müssen die Städte mehr verdichten.“

Oberbürgermeister Jürgen Roters findet bei der Grundsteinlegung lobende Worte: „Die Menschen wollen zurück in die Stadt, aber an Lebensqualität nichts missen. Sie möchten Möglichkeiten zur Erholung in ihrer Nähe haben. Ideenreiche und anspruchsvolle Architektur, die mit Natur in einem harmonischen Einklang steht, kennzeichnet dieses Projekt.“

Die Qualität hat allerdings ihren Preis: 13 Euro kosten die Mietwohnungen im Park Linné durchschnittlich pro Quadratmeter. Der Preis für Eigentum beträgt im Durchschnitt 4200 Euro pro Quadratmeter. „Das ist nicht am oberen Ende dessen, was man im innerstädtischen Bereich für Wohnraum an Preisen erzielen kann. Aber wir möchten die Wohnungen ja auch verkaufen, beziehungsweise vermieten“, sagt Michael Dornieden.

Dass sie dafür – zumindest nach Vorstellung der Bauherren – einen Platz im Paradies bekommen, ist den künftigen Bewohnern allerdings ziemlich gleich: „Wir ziehen hierher, weil das Wohnviertel gut liegt, gut erreichbar ist und sich in der Nähe des Stadtwaldes befindet“, sagte Rondan De Kofaldt, die mit Mann und Kind bald im Park Linné wohnen wird. „Und alle unsere Freunde und Verwandten wohnen in der Nähe . Außerdem ist es auch für die Kinder ideal.“

www.park-linne.de