AboAbonnieren

Kommentar

Abbiege-Unfall
Wie das Radfahren an der Luxemburger Straße in Köln sicherer werden könnte

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist ein rotes Kinderfahrrad, dessen Hinterrad kaputt ist. Es befindet sich im Kofferraum eines Einsatzfahrzeugs der Kölner Polizei. Auf der linken Seite ist ein Polizist zu sehen.

Das verbeulte Fahrrad des verunglückten Jungen.

Unser Autor meint: Der Radverkehr muss gerade in den dicht besiedelten Veedeln sicherer werden, vor allem für Kinder.

Immer wieder kommt es zu Abbiege-Unfällen zwischen einem Lastwagen und Radfahrenden. 2023 starb dabei eine 83-jährige Frau im Agnesviertel, an der Luxemburger Straße in Klettenberg erlitt 2024 eine 63-Jährige tödliche Verletzungen. Nur wenige hundert Meter entfernt wurde nun ein Fünfjähriger schwer verletzt, als er von einem rechtsabbiegenden Lkw erfasst wurde.

Auch wenn die Ermittlungen andauern, so ist die Kreuzung an der Luxemburger Straße, Gottesweg und Sülzburgstraße auch aufgrund der Vielzahl an Verkehrsteilnehmern eine sehr unübersichtliche. Und eine Lösung des Problems erscheint nicht einfach: Getrennte Ampelschaltungen für Fußgänger und Radfahrer in jeweils eine Richtung würde wahrscheinlich zu mehr Staus beim Autoverkehr führen – an jener Kreuzung, die zudem von den KVB-Linien und 18 und 19 passiert wird.

Berrenrather Straße noch immer nicht fahrradfreundlich

Vielmehr gilt es auszuloten, ob oder inwieweit eine nur einspurige Luxemburger Straße von Sülz bis Klettenberg den Verkehrsfluss trifft. Die andere Spur würde dem Radverkehr zugesprochen. Die Beispiele Ringe oder die Riehler Straße, die von dreispurig auf zweispurig reduziert wurde, zeigen, dass nicht zwingend ein Verkehrskollaps die Folge sein muss. Alternativ könnte die Luxemburger weiterhin als wichtige Ausfallstraße für den motorisierten Individualverkehr Priorität haben, wenn die parallel verlaufende Berrenrather Straße endlich fahrradfreundlich umgebaut wird.

So oder so: Der Radverkehr muss gerade in den dicht besiedelten Veedeln sicherer werden, vor allem für Kinder. Noch mehr „Elterntaxis“ sind keine Lösung für eine Stadt, die längst mit Stauproblemen und erhöhten Luftschadstoffen zu kämpfen hat.

Helfen kann auch die Technik. Der Bund fördert den Einbau von Abbiegeassistenten in Lkw. Leider ist dieser erst seit Juli dieses Jahres bei Neuzulassungen von Fahrzeugen ab 3,5 Tonnen vorgeschrieben. Nach einem tödlichen Unfall mit einem Siebenjährigen 2018 wurden die Müllfahrzeuge mit dem sogenannten „Birdview“-System ausgestattet, das dem Fahrer auf einem Monitor die komplette Umgebung seines Wagens zeigt. Auch die KVB hat den Abbiegeassistenten eingeführt – ebenfalls nach einem tödlichen Unfall 2019.