An der Euskirchener Straße wurden zwei Kugelrobinien gefällt, die nach starkem Rückschnitt nicht mehr ausschlugen. Anwohner vermuten unsachgemäße Pflege.
Pflege der StraßenbäumeSülzerinnen und Sülzer ärgern sich über gefällte Kugelrobinien
![Die Kugelrobinien an der Euskirchener Straße sind eher etwas bizarr als rund. Manche Robinie wirkt stark „gerupft“.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/04/201eae2b-96a6-46d8-a902-09d004db35b1.jpeg?q=75&q=70&rect=0,0,4000,2250&w=2000&h=1500&fm=jpeg&s=620532befde78876f1c1aca43275605b)
Die Kugelrobinien an der Euskirchener Straße sind eher etwas bizarr als rund. Manche Robinie wirkt stark „gerupft“.
Copyright: Susanne Esch
Kugelrobinien sollten, wie der Name schon sagt, ein schönes rundes Blätterdach tragen. Diese Baumart schmückt seit langer Zeit die Euskirchener Straße – nicht mehr wirklich. Viele der Bäume sind zu bizarr anmutenden Stümpfen mutiert, aus denen zum Frühling zahlreiche dünne Ästchen sprießen. Bei zweien der Robinien sprossen sie allerdings in diesem Jahr nicht mehr. So wurden sie gefällt. Und die Viertelsbewohner ärgern sich.
![In zwei Baumscheiben fehlen nun die Kugelrobinien.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/04/ee3af3f3-dd23-41e8-9da3-93b29e1a5b44.jpeg?q=75&q=70&rect=0,375,4000,2250&w=2000&h=1500&fm=jpeg&s=402dbcc9398950212d359d75c54422b7)
In zwei Baumscheiben fehlen nun die Kugelrobinien.
Copyright: Susanne Esch
Kritik am Rückschnitt auf Social Media
Viele sehen die Verantwortung bei der Stadt und machten ihrem Ärger auf Facebook Luft. Es sei es bekannt, dass die Stadtverwaltung ihre Baumpflegeaufträge an Betriebe vergäbe, die brutal zurückschneiden würden. „Nach dem Motto der günstigste gewinnt dürfen sich irgendwelche Profis aus der tiefen Eifel oder dem hinteren Westerwald in Köln austoben“, schreibt der Anwohner.
Kölner Baumpflegebetriebe würden sich nicht mehr auf Ausschreibungen bewerben, da der Preis für einen qualitativen Baumschnitt nicht mehr bezahlt würde. Eine Anwohnerin fügt hinzu: „Diese Stümperei bei Bäumen und bei wertvollem Buschwerk nennen die auf den Stock schneiden. Im Fachbetrieb bedeute dieser Ausdruck allerdings nicht: dem Boden gleich machen.“
Stadt verweist auf vorgeschriebenes Vergabeverfahren
Die Stadt widerspricht den Anwohnenden: „Die externe Baumpflege der Stadt Köln wird durch das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen ausgeschrieben“, schreibt eine Sprecherin der Stadt. Dabei müsse sich es an EU-Vergaberecht sowie die Vergaberichtlinien der Stadt Köln halten. Die Grundlage der Baumpflegearbeiten sei das Standard-Regelwerk ZTV-Baumpflege.
Die externen Baumpflegefirmen müssten ihre Eignung durch Zusatzqualifikationen nachweisen. Der Standard sei, dass mindestens ein Baumpfleger oder eine Baumpflegerin pro Kolonne eine Ausbildung als „European Tree Worker“ nachweisen können. Teilweise besäßen sie auch die Qualifikation als geprüfter Fachagrarwirt oder geprüfte Fachwirtin für Baumpflege, was einer Meisterqualifikation entspräche. Weiter würde gefordert, dass in den Firmen mindestens ein solcher Baumpflegemeister arbeite.
Tatsächlich müssten die Kugelrobinien regelmäßig stark zurückgeschnitten werden, nicht nur in der Euskirchener, sondern auch in der Werthmannstraße und Nonnenwerthstraße, weil sie an Verkehrsflächen häufig Probleme mit dem „Lichtraumprofil“, also mit dem gesetzlich geforderten lichten Raum über den Straßen, Rad- und Gehwegen verursachen würden. Zudem seien Kugelrobinien, die nicht regelmäßig zurückgeschnitten werden, im Alter verstärkt ausbruchgefährdet, was die Sicherheit des Verkehrs gefährde.