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„The Kidchen“ in LindenthalNeues Leben im Kölner Limelight

Lesezeit 3 Minuten

Jochen Berger (l.) und Benjamin von Pidoll

Köln – Aus dem „Limelight“ in Junkersdorf wird „The Kidchen“. Dabei handelt es sich um ein Wortspiel, es verbindet „Kid“, englisch für Kind, mit dem Klang von „Kitchen“ (Küche). Der neue Name ist Konzept. Denn Pächter Jochen Berger wird ein Restaurant eröffnen, in dem Eltern einmal in Ruhe speisen können. Der Nachwuchs hat reichlich Gelegenheit zum Spielen. Während das denkmalgeschützte Gebäude in der Stadtwaldsiedlung von außen unverändert bleibt, entsteht im Inneren zurzeit eine Landschaft aus Restaurant und Spielplatz. Eröffnet werden soll das gastronomische Angebot für die ganze Familie Anfang des kommenden Jahres.

Manch einer, der den Streit um das alte Limelight verfolgt hatte, wird sich wundern, warum die Wiedereröffnung nun möglich ist. Das schmucke Limelight – einst als Kino für die belgischen Streitkräfte errichtet – war ein begehrter Konzert- und Veranstaltungsort mit dem Flair von rotem Plüsch und originaler 50er-Jahre-Inneneinrichtung. Dessen Pächter Hans-Peter Linder aber musste 2011 aufgeben, weil ein direkter Nachbar gegen den Betrieb wegen Ruhestörung geklagt und vor dem Verwaltungsgericht Recht bekommen hatte. Linder kehrte dem Haus 2012 endgültig den Rücken. Berger pachtete das Gebäude und stellte seinen Bauantrag für „The Kidchen“ im Jahr 2013.

„Wir verfügen jetzt über eine unangreifbare Bau- und Betriebsgenehmigung für einen gastronomischen Betrieb. Und die darf im Unterschied zu einem Veranstaltungsort auch in einem Wohngebiet bis 1 Uhr geöffnet sein“, so Berger. Thorsten Horrmann, der den Betrieb vor Ort leiten wird, hat auch schon Kontakt zur Nachbarschaft aufgenommen, auch zu den Klägern von einst. Er ist überzeugt: „Die Menschen in Junkersdorf freuen sich darauf, dass wir eröffnen.“

Berger, selbst Vater zweier Kinder im Alter von zwei und drei Jahren, meint: „Ich erfahre am eigenen Leib, dass man mit den Kindern fast nirgendwo hingehen kann.“ Sie hätten in Restaurants keinen Platz, ihren Bewegungsdrang auszuleben, während die Eltern in Ruhe essen. Und kindgerechtes, qualitativ gutes Essen sei echte Mangelware. „Dem setzen wir etwas entgegen“, so Berger.

Das Innere des ehemaligen Kinos sei in Abstimmung mit dem Stadtkonservator in drei Teile geteilt worden, berichtet Benjamin von Pidoll, der Planer der Innenarchitektur. Es wird einen Bereich für die Kleinkinder geben, mit Bällchenbad und Rutsche. Dort sitzen die Eltern beim Essen in nächster Nähe. Daran schließt sich ein Familienrestaurantbereich an mit der dahinter liegenden Klettererlebniswelt für die Kinder. Und etwas abseits des Trubels wird es ein klassisches Restaurant geben. Auch an die Jugendlichen haben Berger und Pidoll gedacht. Für sie entsteht eine Lounge-Ecke mit Sitzsäcken, W-Lan und Bibliothek. Angeschlossen ist ein Biergarten.

Die Küche regiert Sternekoch Jens Dannenfeld, der einst das „L’Escalier“ an der Brüsseler Straße führte. Er erläutert: „Wir arbeiten mit hochwertigen Lebensmitteln, das gilt für die gut gemachte Stulle, den Kuchen am Nachmittag und für das Abendessen von zünftig bis festlich.“ Preislich soll der Bogen ebenso weit gespannt werden, von niedrigen Einstiegspreisen bis in das gehobene Niveau. „Wir wollen allen die Möglichkeit geben, gute Speisen zu probieren“, sagt Jochen Berger. Und das ganztägig, von 9 bis 1 Uhr, wobei die Küche um 22 Uhr schließt.