Die Politikerin Helga Schlapka wird in Köln für ihren Einsatz für die Jugend und die lokale Infrastruktur gewürdigt.
Ehrung für verdiente BürgerinPlatz soll nach Helga Schlapka benannt werden
Eine „Linie Helga“ nach Weiden-West – Das hatte sich mancher Bezirkspolitiker gewünscht, um an die verstorbene Kommunalpolitikerin Helga Schlapka zu erinnern. Sie wurde am 23. Oktober 1932 geboren und war in der Gemeinde Weiden/Lövenich/Junkersdorf zu Hause, die 1975 nach Köln eingemeindet wurde.
Schlapka kämpfte für ihre Integration in die Stadt und für die Verlängerung der Stadtbahnlinie 1 nach Weiden – mit Erfolg. Eine Stadtbahnlinie wird zwar wohl nicht nach der engagierten Frau benannt werden können. Nun soll es aber zumindest bald einen Platz in Weiden geben, der an sie erinnert: Die große Fläche neben dem Jugendzentrum und vor dem Georg-Büchner-Gymnasium, auf die auch die Fußgängerbrücke über die Ostlandstraße führt, soll künftig „Helga-Schlapka-Platz“ heißen.
Helga Schlapka organisierte Jugendtreff
Das passt ebenfalls gut, denn auch für Jugendtreffs setze sie sich stark ein. Es begann vor vielen Jahrzehnten, als ihr ältester Sohn Wolf-Dieter, gerade Konfirmand, klagte, dass ihm und seinen Freunden in Junkersdorf ein Ort zum Treffen fehle. Schlapka überredete den Pfarrer, im evangelischen Gemeindehaus einen Jugendtreff zu erlauben. Sie besorgte Kicker und Schallplattenspieler, vertrat die Interessen der Jugendlichen im Presbyterium und beantragte Zuschüsse vom Land. Später setzte sie sich für weitere Jugendzentren ein, half die in Weiden und Widdersdorf aufzubauen.
Die Jugend, speziell die 68-Bewegung und ihre Proteste, an denen ihr Sohn ebenfalls teilnahm, inspirierte sie auch für ihr eigenes politisches Engagement: 1970 trat Schlapka in die SPD ein.
1979 wurde sie in die Bezirksvertretung Lindenthal gewählt, 1984 in den Stadtrat. Bis 2014 war sie für die SPD, mit kurzen Unterbrechungen, Ratsmitglied. Die Einweihung des Streckenabschnitts der Stadtbahnlinie 1 bis Weiden, Schulstraße, im Sommer 2002 war auch ganz wesentlich Schlapkas Erfolg. 2006 erfolgte die weitere Verlängerung bis Weiden-West.
Helga Schlapka mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Für ihr Engagement erhielt sie 2012 das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Im Dezember 2020 ist die beliebte Politikerin im Alter von 88 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben.
Friedhelm Hilgers, Fraktionsvorsitzender der SPD, begrüßte den einstimmigen Beschluss der Bezirkspolitik, in Weiden den Helga-Schlapka-Platz zu schaffen: „Ihr Status ist gerade in der SPD, aber auch bei anderen Kollegen und Kolleginnen, legendär“, schilderte Hilgers, „und zwar aufgrund ihrer Hartnäckigkeit und ihres stetigen Ceterum censeo, den bei jeder politischen Diskussion immer wiederholten Satz: Im Übrigen müssen wir noch über die Linie 1 sprechen“.
Das Engagement für das Jugendzentrum sei der zweite Schwerpunkt ihrer Tätigkeit gewesen. „Dass gerade an dieser Örtlichkeit ein Platz nach ihr benannt werden soll, würde sie besonders freuen“, so Hilgers.
Die Stadtverwaltung prüft nun, ob die Benennung des Platzes nach Helga Schlapka entsprechend der städtischen Richtlinie zur Benennung von Straßen und Plätzen vorgenommen werden kann. Aktuell sehe sie keine Gründe, die dagegensprechen, schreibt eine Sprecherin der Stadt.