Lkw-Ärger in WeidenpeschAnwohner genervt – Stadt bittet Spedition zum Gespräch
Köln – An der Neusser Straße in Weidenpesch ärgern sich Anwohner schon seit fünf Monaten über Dutzende Lkw einer Spedition und haben sich derart häufig beim Ordnungsamt beschwert, dass die Stadt nun einen Termin für eine Schlichtung anstrebt. Das Umwelt- und Verbraucherschutzamt habe die Logistikfirma in der vergangenen Woche angeschrieben und zu einem Gespräch vor Ort eingeladen, teilte die Stadt auf Anfrage mit. Dabei sollten „möglichst kurzfristig alle Fragen, insbesondere zu den Geruchs- und Geräuschbelästigungen für die Anwohner, erörtert werden“, hieß es weiter. Die Spedition, die ihren Sitz in Istanbul hat, habe auf das Angebot noch nicht reagiert.
Für viele Weidenpescher ist die Situation unbefriedigend, wie sie sich offenbar täglich auf der Neusser Straße zwischen den KVB-Haltestellen Scheibenstraße und Wilhelm-Sollmann-Straße darstellt. Laster müssen weit, teils auf die Gegenfahrbahn ausholen, um über eine recht schmale Einfahrt auf ein Gelände zu kommen, die der Spedition seit September vergangenen Jahres als Depot dient. Auf dem großen Hinterhof, der früher von einer Müllverwertungsfirma genutzt wurde und den diese an die Spedition untervermietet hat, sind nach Polizeiangaben regelmäßig etwa 30 Sattelschlepper mitsamt ihrer Anhänger abgestellt.
Sieben Einsätze der Polizei
Häufig würden die Motoren Tag und Nacht laufen, sagt Anwohner Ralf Großmann, der eine Bürgerinitiative gegründet hat. Resultat sei immer wieder starker Dieselgeruch über den Vorgärten der umliegenden Häuser und einer Kleingartenanlage, ebenso mitunter starker Lärm. „Das ist teilweise so laut, dass wir uns in unseren Gärten nicht mehr unterhalten können“, klagt Großmann. Außerdem würden einige Lkw-Fahrer ihre Notdurft in den Gärten verrichten.
Auch Polizei und Ordnungsamt haben das Thema seit einigen Monaten auf der Agenda. „Im September 2020 waren bei der Leitstelle des Ordnungs- und Verkehrsdienstes die ersten Beschwerden wegen vermehrter LKW-Bewegungen und dem dauerhaften Laufenlassen von Motoren zu verzeichnen“, so ein Stadtsprecher. Sieben Einsätze habe die Polizei dort gezählt, sagt ein Sprecher der Behörde. Meist sei es um Lärm- und Geruchsbelästigungen an Wochenenden und Feiertagen gegangen.