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Matthias MaurerNeuer deutscher Astronaut trainiert in Köln

Lesezeit 4 Minuten
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Alexander Gerst bekommt einen neuen Kollegen.

Köln/Paris – Astro-Alex bekommt einen neuen Kollegen: Auf einer Pressekonferenz in Paris hat Esa-Chef Jan Wörner am Mittwochmorgen bekannt gegeben, dass ein weiterer deutscher Astronaut ins All fliegen soll: Matthias Maurer bereite sich im Training bereits vor und gehöre zur „aktivierten Reserve“ hieß es auf der Pressekonferenz.

Training in Köln

Einen Großteil seines Trainings wird Maurer - wie alle europäischen Astronauten - in Köln absolvieren. Am europäische Astronautenzentrum in Porz wird er zum Beispiel im Umgang mit den Modulen der Internationalen Raumstation ausgebildet.

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Der neue deutsche Astronaut Matthias Maurer.

Zusammen mit Alexander Gerst sind damit nun zwei Deutsche im aktiven Astronauten-Corps der Europäischen Raumfahrtagentur. Offiziell vorgestellt werden soll Maurer am 16. Februar in Bremen.

Bisher hält sich die Europäische Raumfahrtagentur ESA noch zurück mit Informationen über Matthias Maurer, neben Alexander Gerst der zweite deutschen Astronauten im aktuellen Team, doch ist bekannt, dass der „Neue“ gar nicht so neu ist.

Ebenso wie Gerst gehört er zur „Klasse von 2009“, wurde zum gleichen Zeitraum von der Esa berufen. Aktuell ist der Franzose Thomas Pesquet Crewmitglied auf der ISS, auch er ein „2009-er.“

Maurer arbeitet in Köln-Porz am Astronautenzentrum EAC, sofern er nicht für das umfangreiche Astronautentraining freigestellt ist. Als „Eurocom“ kommuniziert Maurer während seiner Dienstzeiten vom Kölner Kontrollraum aus direkt mit den Crews auf der Internationalen Raumstation ISS.

2014 nahm Matthias Maurer bereits als Crew-Mitglied an der „CAVES 2014 expedition“ teil, bei der fünf „Cavenauts“ unterirdisch lebten, eine möglichst analoge Situation zu der von Astronauten im All.

Offiziell wird Matthias Maurer der Öffentlichkeit am 16. Februar vorgestellt, im Rahmen der Präsentation des neuen „Europäischen Service-Moduls“ ESM für den neuen NASA-Raumtransporter Orion, der zunächst Fracht und – vermutlich erstmals 2021 - auch Astronauten in die Tiefen des Alls befördern soll.

„Sie verkörpern den europäischen Geist"

Für Professor Johann-Dietrich, genannt Jan Wörner, der im Sommer 2015 das Amt des Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gegen das des ESA-Generaldirektors tauschte und von Köln nach Paris ging, ist der zweite Deutsche im aktuellen europäischen Astronautenkader allerdings eher eine Fußnote, wenn auch eine sehr erfreuliche.

„Sie verkörpern den europäischen Geist“, sagte Wörner vor der Presse, „heute ist es so, dass ein englischer Astronaut zur Prime-Time im französischen Fernsehen zu sehen ist und umgekehrt. Das zeigt die Strahlkraft unseres Astronautenteams.“

Wörner, der bereits in seinen Jahren beim DLR für sein Tempo beim Vorantreiben von Projekten bekannt war, verkündete am Mittwoch eine lange Liste ehrgeiziger Ziele für 2017 und darüber hinaus. Das Programm „Space 4.0“, das Wörner 2016 ins Leben gerufen hatte, werde in diesem Jahr mit Leben gefüllt.

Arbeit auf der ISS wird bis 2024 fortgeführt

Es werde eine Vielzahl von Projekten in „Private-Public-Partnership“ (PPP) geben, so der ESA-Chef, aber auch mehr Unterstützung von Seiten der Raumfahrtagentur für externe Forschungsprojekte und Wissenschaftler. Die EU-Ministerratskonferenz habe beschlossen, die Arbeit auf der ISS bis 2024 fortzuführen, sagte Wörner zufrieden, aber „es gibt noch viele andere bedeutsame Dinge, die die ESA für Europa tun kann“.

Als Beispiel nannte Wörner die Entwicklung von Lösungen für die zunehmende Menge an Weltraumschrott, die die Funktion wichtiger Satelliten im Erdorbit bedroht. Eine große Konferenz mit Technologen und Wissenschaftlern im April soll daran arbeiten.

Im Blick habe die ESA auch die Himmelskörper, die der Erde bedrohlich nahe kämen, so Wörner: „Erst in der vergangenen Woche ist ein Asteroid uns sehr nahe gekommen – viel näher als der Mond.“ Auch hier will die ESA Methoden entwickeln, Gefahren durch Meteoriten- oder Asteroiden-Einschläge auf der Erde rechtzeitig abzuwenden.

Auch den Mars im Blick

Die ESA werde, kündigte Wörner an, ihre Kompetenz bei der Entwicklung und beim Betrieb von Satelliten noch ausweiten, das betreffe das Galileo-Programm ebenso wie die Erdbeobachtungs-Mission mit den Starts von „Sentinel“ und „Aeolus“.

Auch den Mars hat Wörner im Blick: „Ja, es war schade, dass das Landemodul Schiaparelli so unsanft gelandet ist im Oktober“, sagte er im Pariser ESA-Hauptquartier. „Der Bordcomputer glaubte, der Lander sei schon unterhalb der Mars-Oberfläche – und da braucht man ja weder Fallschirm noch Triebwerk. Also hat der Computer alles abgeschaltet.“ Der Orbiter TGO funktioniere aber reibungslos, habe auch alle wichtigen Schiaparelli-Daten gesammelt. 2020 soll ein Landemodul die Oberfläche des Roten Planeten erforschen.

„Auf ein Neues“ heißt es laut Jan Wörner also beim Projekt Exo-Mars – und nicht nur dort.

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