Matze Knop tritt am 15. Februar in der Volksbühne am Rudolfplatz auf. Im Interview spricht er über Karneval, Steffen Baumgart und seine Zahnlücke.
Comedian Matze Knop im Interview„Bei mir ist das ganze Jahr über Karneval“
Comedian Matthias „Matze“ Knop, 48, ist bekannt für seine Parodien und Imitationen von Prominenten und Profi-Fußballern. Bekannt wurde er in den 1990er-Jahren mit seiner Comedy-Figur Supa Richie. Aktuell ist er mit seinem Programm Mut zur Lücke auf Tour und co-moderiert die Promi-Talkshow Riverboat. Die nächste Episode mit Knop läuft am 10. Februar im MDR.
Herr Knop, Ihr Programm heißt „Mut zur Lücke“. Es heißt, Ihre Zahnlücke hat Sie zu dem Titel inspiriert. Wie kann denn eine Zahnlücke inspirieren?
Wenn man jeden Tag in den Spiegel guckt und jeden Tag diese Lücke sieht und sich jeden Tag fragt: Ist sie kleiner geworden, ist sie grösser geworden? Schon in meiner Jugend war es so, dass ich diese Lücke gar nicht so schlimm fand. Aber dann sagen andere: Oh, das ist aber 'ne relativ große Lücke. Da musst du aber unbedingt was gegen tun. Ich sage mal so, früher war die Lücke so groß, da konnte ich einen Hamburger essen, ohne den Mund aufzumachen. Mittlerweile ist sie gefühlt ein bisschen kleiner, aber sie ist halt immer noch da und auch sehr markant. Von daher kam ich nicht umhin, dieses Thema aufzugreifen. Das Thema „Mut zur Lücke“ hat ja auch immer noch eine Bedeutung auf anderer Ebene, das passt eigentlich sehr gut in diesen Tagen.
Inwiefern?
Ich glaube, bei dem ganzen negativen Kram, der auf einen einprasselt, ist es wirklich gut, wenn man manche negative Sachen weglässt und sich nicht alles immer durchliest. Das heißt nicht, dass man nicht in gewisser Weise verantwortungsbewusst sein sollte – das ist schon sehr wichtig. Aber ich finde, weniger ist manchmal mehr. Manchmal sollte man sich einfach auf die schönen Dinge konzentrieren.
Politik lassen Sie bei ihrem Programm deshalb bewusst außen vor?
Ich streife das Thema Politik schon. Da kommt man gar nicht drum herum, denn man muss ja mit der Realität arbeiten. Aber ich will niemandem die Welt erklären. Ich mache Comedy. Das bedeutet gute Unterhaltung, gute Laune, an mancher Stelle auch mal ein bisschen albern sein. Dann ist es aber auch mal wieder ein bisschen spitz. Es ist eine Mischung. Ich finde es wahnsinnig wichtig, dass man in diesen Tagen lacht und mal abschalten kann.
Dazu passt, dass hier in Köln der Karneval bevorsteht. Sie treten einen Tag vor Weiberfastnacht auf. Wie stehen Sie zum Fastelovend?
Gut! Ich habe mich früher als Kind immer gerne verkleidet, wenn Karneval war. Ich komme aus Ostwestfestfalen, da ist Karneval nicht ganz so groß wie in Köln, aber es hat durchaus auch stattgefunden. Ich habe mich immer darauf gefreut und heute ist es so, dass ich mich das ganze Jahr über verkleide. Wenn ich also mal nicht Karneval feiern kann, ist das nicht so schlimm, denn bei mir ist das ganze Jahr über Karneval.
Welche Verbindung haben Sie noch zur Stadt Köln?
Wenn man so will, hat meine TV-Karriere in Köln begonnen. Alles, was ich TV-mäßig als ‚Supa Richie‘ gemacht habe, hat in Köln stattgefunden: Ob es damals bei Viva war, oder auf dem großen Festival auf den Ringen, oder bei RTL. Deswegen bin ich dieser Stadt auch immer noch emotional verbunden – es waren die Anfänge meiner Comedy-Laufbahn.
Sie spielen auch den Kölner FC-Trainer Steffen Baumgart. Wird der in der Volksbühne einen Auftritt haben?
Ich denke, da komme ich nicht drum herum. Steffen Baumgart ist ein sehr markanter und super netter Typ in der Bundesliga. Wenn einer zum FC passt, wie die Faust aufs Auge, dann ist es Steffen Baumgart. Man kann nur hoffen, dass es mit ihm und dem FC noch lange einigermaßen erfolgreich läuft, damit der uns gerade in dieser Stadt erhalten bleibt.
Gibt es einen Prominenten, den Sie nicht parodieren würden?
Nö. Da gibt es niemanden. Ich wähle die Parodie danach aus, worauf ich Lust habe. Parodien sind ja auch ein Spiegel, um den Menschen zu zeigen, wie sie sind. Oftmals fallen einem die Dinge auch erst auf, wenn jemand parodiert wird. Grundsätzlich finde ich, kann man erstmal alles und jeden parodieren. Da gibt es eigentlich keine Grenzen.
In dem Programm geht es unter anderem auch um die Absurditäten des Alltags. Was wirkt für einen Nicht-Kölner an Köln denn besonders absurd oder kurios?
Also wenn man das in dieser geballten Form nicht kennt, dann ist es schon kurios wenn dir im November einer im Hasenkostüm im Parkhaus entgegenläuft. Das ist schon mal ein bisschen befremdlich für jemanden, der aus Westfalen kommt. Aber: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert – das ist ja auch mein Motto. Deswegen fühle ich mich hier ja auch so wohl.
Matze Knop – Mut zur Lücke, 15. Februar 2023 in der Volksbühne am Rudolfplatz. Karten gibt es für 44 Euro auf www.volksbuehne-rudolsplatz.de und an Vorverkaufsstellen.