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SchulplatznotAn diesen Kölner Gymnasien will die Stadt zusätzliche Plätze schaffen

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Das Kölner Genoveva-Gymnasium

Der November ist in den Kölner Schulen der Monat der Tage der offenen Tür: Viertklässler und ihre Eltern schauen sich die weiterführenden Schulen an, die für sie in Frage kommen. Unterdessen steht die Stadt unter dem riesigen Druck, für das kommende Schuljahr ausreichend Gymnasialplätze zur Verfügung zu stellen. Denn so viel ist klar: Auch im nächsten Schuljahr wird es davon zu wenig geben.

Um die größte Not abzuwenden, sollen kurzfristig sechs Kölner Gymnasien durch das Aufstellen von Containern auf dem Schulgelände oder durch die Anmietung benachbarter Gebäude räumlich erweitert werden.

„Nachverdichtungspotenziale“ gesucht

Die eigens eingerichtete „Task Force Schule“ hat alle 33 städtischen Schulstandorte untersucht und die ausfindig gemacht, auf deren Gelände „Nachverdichtungspotenziale“ bestehen – also zusätzliche genehmigungsfähige Schulplätze für Fünftklässler geschaffen werden könnten. In einer Dringlichkeitsentscheidung soll der Rat in der nächsten Woche dafür den Weg frei machen.

Container auf dem Schulgelände

So sollen am Gymnasium Pesch bis zu neun neue Räume und drei Naturwissenschaftsräume in Containern entstehen. Ebenso sollen Container aufgestellt werden am Herder-Gymnasium in Buchheim, am Gymnasium Neue Sandkaul in Widdersdorf sowie am Maximilian-Kolbe-Gymnasium in Porz-Wahn, wo außerdem noch vier naturwissenschaftliche Räume in Containern entstehen sollen.

Am Humboldt-Gymnasium in der Innenstadt sollen in der Nachbarschaft Büroräume für fünf Unterrichtsräume und eine Turnhalle angemietet werden. Ergänzt werden soll dies an dem Standort durch Container für vier naturwissenschaftliche Räume.

Auch für das Genoveva-Gymnasium ist eine solche Kombinationslösung angestrebt: Neben der kurzfristigen Anmietung von sieben Räumen in der Nachbarschaft sollen auf dem Schulgelände zwei naturwissenschaftliche Räume in Containern entstehen.

Ziel ist es, durch diese Maßnahmen an den entsprechenden Standorten sechs Mehrklassen durch die Bezirksregierung genehmigt zu bekommen: Ob das reicht, ist fraglich. Im vergangenen Jahr gab es für 3756 Schulplätze 4319 Anmeldungen.

Für das kommende Schuljahr rechnet die Verwaltung mit einer ähnlichen Anzahl von 4250 Schülerinnen und Schülern. Für dieses Schuljahr war es nur mit der Bildung von sieben Mehrklassen an städtischen Gymnasien, zwei an privaten Gymnasien sowie dank der Tatsache, dass sich zahlreiche Kinder außerhalb des Stadtgebietes an Schulen angemeldet hatten, möglich gewesen, alle unterzubringen.

Die Bezirksregierung hatte aber – nach 120 Mehrklassen im Gebäudebestand in zehn Jahren – deutlich gemacht, dass sie Mehrklassen ohne zusätzliche räumliche Erweiterungen nicht mehr genehmigen wird. Auch die Schulleitungen hatten geschlossen ihr Veto erhoben.

Ursprünglich hatte die Stadt sich zum Ziel gesetzt, zehn Schulstandorte zu finden, an denen durch Container oder angemietete Räume zusätzliche Klassen untergebracht werden könnten. Das Ziel werde aber wohl nicht erreicht, da es nicht genug Flächenpotenziale gebe oder vor Ort zu umfangreiche Vorarbeiten nötig gewesen wären, hieß es aus der Verwaltung.

Es ist aber in Planung, dass für das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in der Südstadt Büroräume angemietet werden sollen, um die Zügigkeit perspektivisch zu erweitern. Auch in Deutz in der Brügelmannstraße ist angedacht, in einem großen Bürokomplex ein Gymnasium zu schaffen. Das Gebäude gehört einem Kölner Unternehmer, der dieses der Stadt dauerhaft vermieten würde.

Zusatzprobleme durch ersten G9-Jahrgang

Die Situation bezüglich der Gymnasialplätze wird sich in den kommenden Jahren weiter zuspitzen. Ab dem Schuljahr 2024/25 wird die Kinderzahl laut der Bevölkerungsprognose steigen. Dann rechnet die Verwaltung mit rund 4600 Schülerinnen und Schüler, die sich auf den Gymnasien anmelden. Im Schuljahr 2026/27 wird es im Zuge der Umstellung auf G9 dann erstmals wieder einen 13. Jahrgang geben.

Das bedeutet, dass zusätzlich zu den neuen Fünftklässlern 4300 Schülerinnen und Schüler länger im System bleiben. Um den Bedarf zu decken, will außer den Erweiterungen und jetzt schon geplanten Maßnahmen bis zum Schuljahr 2025/26 sechs neue Gymnasien schaffen, die falls erforderlich schon vorab im Provisorium starten sollen.