Der Verein DJK Viktoria will helfen, die Attacke vom Mittwochabend aufzuklären.
„Wir sind bestürzt“Mindestens sechs Personen an Angriff auf Jugendfußballer in Köln-Buchheim beteiligt
Zwei Tage nach der brutalen Attacke auf einen 16-jährigen Jugendfußballer in Köln-Buchheim ist die Betroffenheit beim DJK Viktoria Buchheim groß. „Wir sind bestürzt, dass so etwas hier passieren konnte“, sagt der 1. Vorsitzende Andre Peffgen am Telefon. „Wir tun alles, damit die Tat schnellstmöglich und lückenlos aufgeklärt wird.“
Am Mittwochabend war es auf dem Parkplatz vor dem Sportplatz Herler Ring in Buchheim zu einem eskalierenden Streit unter Jugendlichen gekommen. Am Rande des Trainings der U17-Mannschaft der DJK Viktoria war ein 16-jähriger Spieler der Mannschaft angegriffen und mit Stichen schwerstverletzt worden. Der Jugendliche musste in einem Krankenhaus notoperiert werden und schwebte danach in Lebensgefahr. Der Tatverdächtige flüchtete in Richtung Stadtbahnhaltestelle Herler Straße.
Oberstaatsanwalt: Gesundheitszustand des Opfers stabil
Freitagnachmittag teilte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer mit, dass der Gesundheitszustand des 16-Jährigen „mittlerweile stabil“ sei. Die Täterfrage sei weiter offen. Nach bisherigen Polizei-Ermittlungen „ist davon auszugehen, dass an der betreffenden Auseinandersetzung mindestens sechs, eher aber deutlich mehr Personen beteiligt waren“, so Bremer.
Den in der „Kölnischen Rundschau“ geäußerten Verdacht, der Täter gehöre zur gleichen Mannschaft wie das Opfer, bestätigte der Verein auf Anfrage nicht. Darüber gebe es „noch keine letzte Gewissheit“, sagte auch Bremer. Die Ermittlungen dauerten an.
Vereinsmitglieder fassungslos über die Tat
Vereinsvorstand Andre Peffgen bat um Verständnis, „dass der Verein sich nach Rücksprache mit der Polizei zum aktuellen Zeitpunkt der Ermittlungen nicht äußern kann“. Man sei schlicht „fassungslos über die Tat“. Der brutale Angriff konterkariert die Bemühungen des Vereins, sich neu auszurichten.
In der vergangenen Saison war ein Spiel der ersten Mannschaft abgebrochen worden. Im Januar 2020 sollen zwei Spieler der Kreisligamannschaft der DJK Viktoria bei einem Ligaspiel straffällig geworden sein. Die beiden Männer waren später auch an den Krawallen am Rande des Spiels des 1. FC Köln in Nizza im Sommer 2022 beteiligt und mussten sich vor Gericht verantworten. Mit drei anderen Hooligans sollen sie gegnerische Fans unter anderem mit Metallpfosten und einer Metallplatte angegriffen haben.
Der Verein hatte jüngst auf seiner Internetseite mitgeteilt: „Wir möchten wieder zurück zu unseren Werten kommen, wo man gerne nach Buchheim kommt, weil man Lust hat, vernünftig und in Ruhe Fußball zu spielen. Wir wollen ein Verein sein, wo sich Spieler und Zuschauer*innen zu Hause fühlen und sich mit unserem Vereinsmotto 'Ein Veedel eine Familie' vollkommen identifizieren können.“