Eine Familie hat eine Hündin im Tierheim Dellbrück abgegeben. Die Geschichte dahinter entpuppte sich jedoch als frei erfunden.
Nach Recherchen im NetzTierheim Köln-Dellbrück deckt Lügengeschichte über Hündin „Nelly“ auf
Das Tierheim Köln-Dellbrück bekommt es fast täglich mit außergewöhnlichen Fällen zu tun. Jetzt ist eine Hündin im Heim abgegeben worden, die angeblich von einer Familie gefunden worden ist. Dem Tierheim kam der Fall merkwürdig vor – und eine Recherche im Netz deckte die Lügengeschichte schließlich auf.
„Warum tut ihr so, als ob ihr mich nicht kennt?“ – mit diesen Worten hat das Tierheim Dellbrück die Geschichte um die Hündin „Nelly“ in einem Post auf ihrer Facebook-Seite am Sonntag (3. September) eingeleitet.
Laut Angaben des Heims wurde das Tier von einer Familie abgegeben, die die Hundedame angeblich in Much im Rhein-Sieg-Kreis gefunden hätten. Die ganze Story kam den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Kölner Tierheim allerdings komisch vor.
Hündin „Nelly“ in Köln-Dellbrück abgegeben: Tierheim zweifelt Geschichte an
So konnten die Mitarbeitenden zum Beispiel herausfinden, dass die Familie, bevor sie die Hündin in Dellbrück abgaben, bereits mit weiteren Tierheimen Kontakt hatte – unter anderem mit dem Tierschutzverein TS Pitbull, Stafford und Co. in Ostheim. Außerdem wurde „Nelly“ mit akkurat angezogenem Geschirr abgegeben, was für einen angeblich aufgefundenen Hund ungewöhnlich erscheint.
„Als wir die Geschichte anzweifelten, bekamen wir zur Antwort, man fühle sich ‚verarscht‘ und wolle doch nur helfen“, schreibt das Tierheim auf Facebook. Also nahm das Tierheim die „völlig gestresste Hündin“ schließlich in ihre Obhut.
Da der Fall den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Heims allerdings keine Ruhe ließ, recherchierten sie im Internet und fanden in den Sozialen Medien auf dem Profil der angeblichen Finder ein Bild des Hundes von 2016. Unter dem Foto wurde gefragt: „Ist das eurer?“ Die kurze wie unmissverständliche Antwort: „Ja!“
„Nelly“ in Dellbrück abgegeben: „Werden den Fall nicht auf sich beruhen lassen“
Die Gründe, einen Hund abzugeben, können vielfältig und verständlich sein. Den Tierheimen jedoch solche Lügengeschichten aufzutischen, ist für alle Beteiligten nicht nur unangenehm, sondern für die Tiere auch mit großem Stress verbunden. Nicht nur deshalb schreibt das Tierheim Köln-Dellbrück abschließend: „Wir werden den Fall nicht auf sich beruhen lassen, sondern der Sache nachgehen und weitere Schritte einleiten.“
Um „Nelly“ auch demnächst wieder ein schönes Zuhause bieten zu können, bittet das Tierheim zum Schluss noch um Hilfe: „Für eine Weitervermittlung von ‚Nelly‘ wäre es für uns immens wichtig, mehr über sie zu erfahren. Kennt sie vielleicht jemand und kann uns, gerne auch anonym, unter 0221/684926 oder info@tierheim-koeln-dellbrueck.de Angaben machen?“ (ft)