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„Rausgeworfenes Geld“Stadt Köln baut Zebrastreifen an die falsche Stelle – Anwohner empört

Lesezeit 2 Minuten
Die Anwohner stehen an der betroffenen Kreuzung, im Hintergrund ist der falsch gelegene Zebrastreifen zu sehen.

Für die Anwohner ist der neue Zebrastreifen eine Fehlinvestition.

Anwohner in Köln-Dünnwald forderten einen Zebrastreifen. Die Stadt hat nun reagiert – allerdings nicht wie gewünscht.

Ein neuer Zebrastreifen über die Odenthaler Straße erregt die Gemüter der Anwohner. Zwar hatten sie jahrelang für einen sicheren Überweg gekämpft, doch der nun vorhandene hat nichts mit ihren Wünschen zu tun.

Köln-Dünnwald: Anwohner forderten schon länger Zebrastreifen

„Wir hatten 2015 erstmals gefordert, mehrere Zebrastreifen über die Odenthaler Straße einzurichten. Einer davon sollte sich an der Westseite der Kreuzung Mauspfad befinden, ein anderer im Bereich der Einmündung Amselstraße“, erklärt Renate Litzkow, eine der Anwohnerinnen.

Beide Stellen würden bevorzugt von Kindern auf dem Schulweg zur Gemeinschaftsgrundschule Leuchterstraße genutzt. Die Forderung wurde 2016 von der Stadt mit der Begründung abgelehnt, es handle sich nicht um einen Unfallschwerpunkt.

Nachdem Litzkows Enkel 2018 beim Überqueren der Straße angefahren wurde, erhoben die Anwohner ihre Forderung in einer Bürgereingabe erneut und sammelten zur Unterstützung 596 Unterschriften. Daraufhin beschloss die Bezirksvertretung Mülheim 2020, dass auf beiden Seiten des Mauspfads Querungshilfen einzurichten seien.

Stadt Köln setzt Zebrastreifen an die falsche Stelle in Dünnwald

Ein Jahr später informierte die Stadt die Bezirksvertretung, dass sie beabsichtige, einen Zebrastreifen lediglich an der Ostseite der Kreuzung Mauspfad einzurichten. Das wollten die Politiker nicht hinnehmen.

„Wenn schon nur ein Übergang, dann bitte auf der Westseite der Kreuzung“, bekräftigte SPD-Bezirksvertreterin Berit Kranz. Wie die Anwohner begründete sie dies damit, dass der Hauptverkehr durch Pendler entsteht, die von Schlebusch in Richtung Brück und Dellbrück wollen.

Diese sorgen für regen Abbiegeverkehr vom Mauspfad im Süden auf die Odenthaler Straße nach Westen und umgekehrt. Im November 2022 der Schock: Die Stadt baute den Übergang genau dort, wo ihn die Anwohner nicht haben wollten.

Bürgerinitiative kritisiert „rausgeworfenes Geld“

Die Kosten: 35.000 Euro. „Nun müssen Fußgänger einen Umweg machen, um auf die andere Straßenseite zu gelangen – das ist gerade für ältere Leute eine Zumutung“, beklagt Anwohnerin Elke Baumerich. Für Michael Schmitz ist das Ganze rausgeworfenes Geld: „Es ist leicht übertrieben, was die da gebastelt haben.“

Außerdem verstehe niemand, warum die Stadt mit Pollern die Ladezone eines Geschäfts am Zebrastreifen blockiert. Litzkow will weiter dafür kämpfen, dass ein Übergang auf der Westseite eingerichtet wird: „Die Leute wollen hier hinüber und sind dadurch gefährdet.“

Außerdem findet sie es sinnvoll, wenn der Mauspfad an der Südseite der Kreuzung ebenfalls mit einer Querung ausgestattet wird. Unterstützung erhält sie dabei von Gregor Randerath von der Bürgerinitiative „Sicher durch Dünnwald“. „Hier kommen nicht nur Pendler durch, sondern auch der LKW-Verkehr von der A4 bei Dellbrück nach Schlebusch“, erläutert dieser.