Seit 2019 wartet die Schule auf ein neues Gebäude. Bei einer Abnahme wurden Mängel entdeckt. Die Stadt gibt dem Planungsbüro die Schuld.
Baukosten fast verdoppeltWarum die Gesamtschule in Holweide seit Jahren darauf wartet, einen Neubau zu nutzen
Ein unfertiger Neubau steht seit mehreren Jahren auf dem Gelände der Gesamtschule Holweide. Eigentlich sollte daraus ein Trakt für den naturwissenschaftlichen Fachunterricht (Nawi) werden. Stephan Krüger, CDU-Bezirksvertreter aus dem Stadtteil, wollte bei der jüngsten Sitzung des Gremiums von der Stadt wissen, ob und wann der Bau endlich vollendet wird.
Gesamtschule Holweide: Inbetriebnahme des neuen Trakts zweimal verschoben
„Ursprünglich war eine Inbetriebnahme des neuen Trakts für 2019 geplant, dann Ende 2021“, begründete Krüger seine Anfrage. Berichten zufolge gebe es jedoch weiterhin Verzögerungen. Das veranlasste ihn zu fragen, welche Baumaßnahmen überhaupt an der Gesamtschule sich in Umsetzung befänden, welche davon sich im Zeitplan befänden und welche nicht. Falls es Verzögerungen gebe, solle die Stadt die Gründe und Verantwortlichen dafür benennen. Schließlich wollte Krüger wissen, ob die sich Baukosten durch die Verzögerungen erhöht hätten.
„Im Zuge des Neubaus vom Naturwissenschaftshaus erfolgen Installationsarbeiten im Bereich Elektro sowie die Verkabelungsarbeiten als Schnittstelle zu den Fensteröffnungsanlagen“, informierte die Stadt über den Stand der Arbeiten am neuen Trakt. Auch werde in nächster Zeit die Wegebeleuchtung im Bereich der Außenanlage installiert.
Neubau soll Ende April 2023 fertiggestellt werden
Zu diesem Zweck habe eine Vorabbegehung mit dem TÜV Rheinland stattgefunden. Im Bereich der Brandmeldeanlage werden Melder nachgerüstet. Daneben gebe es weiter Arbeiten am Bau. Insgesamt seien aber bereits „95 Prozent der Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Neubau abgeschlossen und werden voraussichtlich Ende April 2023 fertiggestellt“. Auch diverse Baumaßnahmen zur Sanierung im Bestand seien überwiegend abgeschlossen.
Zu den Verzögerungen, so die Stadt, sei es gekommen, weil bei der Abnahme der technischen Gebäudeausrüstung im Dezember 2020 gravierende und sicherheitsrelevante Mängel sowie eine fehlerhafte Fachplanung festgestellt worden war. Der ursprünglich beauftragte Fachplaner habe gekündigt werden müssen und der Auftrag neu vergeben. Ähnliches sei bei den Arbeiten am bestehenden Gebäude gewesen.
Stadt macht Planungsbüro für Verzögerungen an der Gesamtschule in Holweide verantwortlich
Auch hier mussten die Planungsleistungen neu ausgeschrieben werden. „Die Verantwortung für die Verzögerung des Neubaus liegt bei dem alten TGA Ingenieurbüro“, unterstreicht die Stadt in ihrer Antwort. Mit dem neuen Fachplaner laufe es reibungslos und zielführend. Die Stadtverwaltung räumte auch ein, dass alle diese Umstände zu einer wesentlichen Erhöhung des Finanzbedarfs Kosten geführt hat: „Bei der Baumaßnahme Nawi-Haus haben sich die Baugesamtkosten von berechneten 7,4 Millionen Euro auf rund 12,3 Millionen Euro erhöht.“
Krüger bedankte sich, dass die Antwort so rasch kam. Doch: „In dieser Situation hat die Stadt schneller agieren müssen.“ Auch steht er der Aussage kritisch gegenüber, dass allein der gefeuerte Fachplaner die Schuld trage.
„Wie war's in der Schule?“ Abonnieren Sie hier unseren Newsletter für Familien und Lehrende in der Kölner Region – immer mittwochs.