Gerhart Baum wird am 22. August mit Schülerinnen und Schülern ein Gespräch über die Bedeutung des Grundgesetzes führen.
Gespräch zwischen zwei GenerationenKöln-Holweide feiert 75 Jahre Grundgesetz
„Das Grundgesetz ist wie ein Kompass dafür, wie gesellschaftliches Zusammenleben funktionieren kann und soll“, sagt Willi Vögeli vom Runden Tisch Holweide. Dass es 75 Jahre alt geworden ist, sei deshalb alle Male Grund zu feiern. Die Stadt Köln feierte das bereits am Geburtstag, dem 23. Mai, groß. Doch ein solches Fest solle auch im Kleinen stattfinden, findet Vögeli. „Wir delegieren als Bürgerinnen und Bürger gerne alles an die Politik, habe ich das Gefühl, aber wir können und sollten auch selbst Einsatz zeigen.“
Deshalb hatte er die Idee, in Holweide ebenfalls das Grundgesetz zu feiern. Und nun laden rund 20 Vereine, der Runde Tisch und weitere Bürgerinnen und Bürger am 22. August in den Pfarrsaal St. Mariä Himmelfahrt ein. Es sei ein Gemeinschaftsprojekt, betont Vögeli, denn genau das sei auch die Idee dahinter: zusammen kommen und gemeinsam stark machen.
Kompass für gesellschaftliches Zusammenleben: Grundgesetz ist 75 Jahre alt geworden
Die Feier solle weder ein Vortrag noch eine historische Einordnung sein, stattdessen soll es eine Diskussion zwischen zwei Generationen werden. „Es geht darum, zu zeigen, wie wichtig das Grundgesetz im gesellschaftlichen Leben war und noch immer ist“, sagt Vögeli.
Eingeladen ist deshalb Gerhart Baum. Der ehemalige Bundesminister ist Zeitzeuge der Einführung des Grundgesetzes und solle zunächst davon ein bisschen erzählen. Ihn freue es immer, wenn das Grundgesetz wieder öfter in die Wahrnehmung aller Menschen gerückt werden würde. Die Veranstaltung in Holweide sei deshalb eine „gute Sache“.Danach wird er mit Schülerinnen und Schülern der Schülervertretung der Gesamtschule Holweide ins Gespräch gehen. Moderiert wird es von dem Journalisten Arndt Henze.
„Die Frage war, inwiefern Jugendliche sich mit dem Thema Grundgesetz auseinandersetzen, ob sie es überhaupt noch als wichtig empfinden, wie sie es wahrnehmen“, so Vögeli, „immerhin kennen sie das Leben nicht ohne“. Ein Gespräch zwischen Generationen passe deshalb perfekt und könne Denkanstöße geben.
Holweider Bürgerinnen und Bürgern wollen Grundgesetz feiern
Für Vögeli selbst sei klar, wie wichtig die deutsche Verfassung ist. Sie gebe auf der einen Seite Orientierung im Alltag, umfasse Toleranz und Gemeinschaft, weise Leitfaden für das gesellschaftliche Leben auf. Auf der anderen Seite sei das Grundgesetz aber auch ein Schutz davor, dass sich Geschichte nicht wiederholt. „Ich finde, gerade jetzt, wo stellenweise mit der Wahrheit kreativ umgegangen wird, kann ein Blick ins Grundgesetz helfen.“ Auch wenn es abstrakt sei, sei es eigentlich ganz einfach: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Zusätzlich soll es vor und nach dem Gespräch musikalische Beiträge von der Rheinischen Musikschule geben. Im Anschluss wird außerdem zum „Get-together“ eingeladen, bei dem es Getränke und Knabberein geben wird.
In dem Pfarrsaal St. Mariä Himmelfahrt ist Platz für 160 Menschen. Knapp die Hälfte der Plätze sind bereits reserviert, da neben den Veranstaltenden zwei Klassen der Gesamtschule Holweide angemeldet sind. Der Runde Tisch Holweide bitte deshalb um vorherige Anmeldung per E-Mail an anmeldung@runder-tisch-holweide.koeln.