AboAbonnieren

Kinderheim in BrückSchwierige Sanierung im Forst

Lesezeit 2 Minuten

Die Gebäude des Brücker Kinderheims stammen aus den 70er Jahren und sollen saniert werden.

Brück – Einige Gebäudeteile des Brücker Kinderheims am Mauspfad sind in die Jahre gekommen und leicht marode. Doch eine Sanierung oder auch Umbauten sind nicht so einfach umzusetzen, da es dafür wohl nach derzeitigem Stand keine Baugenehmigungen gäbe. Denn das gesamte, annähernd 5,3 Hektar große Areal des Kinderheims zwischen der Autobahn 4 im Süden, dem Brücker Mauspfad im Westen sowie den Grundstücksgrenzen im Norden und Osten ist im derzeit gültigen Flächennutzungsplan – rechtskräftig seit dem 27. Dezember 1984 – als Fläche für die Forstwirtschaft ausgewiesen.

Das städtische Kinderheim war damals nicht eigenständig in den Flächennutzungsplan aufgenommen worden, da es zwar am nördlichen Rand des Stadtteils Brück liegt, von dem allerdings durch die Autobahn und die Straßenbahntrasse der Linie 1 getrennt und somit „strukturell als allein stehend“ gilt. Die besondere Art der Nutzung sowie die Lage südlich der Waldgebiete und Grünzonen um den Eggerbach und Frankenforstbach waren damals die Ursache, so weiß die Verwaltung, dass das Kinderheim in den Plänen weder als Wohnbaufläche noch als Sonderbau- oder Gemeinbedarfsfläche dargestellt wurde.

Dieses Versäumnis soll nun korrigiert werden. Daher hat der Stadtentwicklungsausschuss beschlossen, eine Änderung des Flächennutzungsplanes „im vereinfachten Verfahren“ einzuleiten und das Kinderheim-Grundstück künftig als „Jugendeinrichtung“ auszuweisen. Auf dem Gelände des Brücker Kinderheimes leben gegenwärtig rund 80 Kinder und Jugendliche.

Arbeit mit 65 Familien

Weitere 90 Kinder und Jugendliche werden von dort aus durch Hilfsangebote betreut und unterstützt. Dazu zählen noch Tagesgruppen in Brück und Kalk, eine heilpädagogische Gruppe und verschiedene andere Wohngruppen in Brück, Mülheim und Refrath sowie ein Mädchenprojekt für jugendliche Flüchtlinge in Kalk. Zudem werden vom städtischen Kinderheim aus auch Hilfen für Familien und Kinder in schwierigen Situationen und Notlagen angeboten. Derzeit arbeitet das Brücker Heim mit 65 Familien zusammen, die durch sozialpädagogische Fachkräfte beraten werden.

Die Ursprünge der Einrichtung stammen aus den 1920er Jahren und dienten damals als Erholungsheim. Bis 1960 lagen die einzelnen Gebäude auf der westlichen Hälfte des Grundstückes. Auf der östliche Seite lag ein Fußballplatz, der 1970 aufgegeben und dann ebenfalls bebaut wurde. Da die Bausubstanz und Installationen seit ihrer Errichtung nahezu unverändert sind, müssen sie nun so bald wie möglich saniert werden. Und wenn der Flächennutzungsplan geändert ist, – das muss zuvor noch mit der Landes- und Regionalplanung sowie dem Landschaftsplan der Stadt Köln abgestimmt werden – wird es auch hierfür die notwendigen Baugenehmigungen geben.