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Lkw-DurchfahrtverbotIn Köln-Dellbrück passieren vier Beinahe-Unfälle in einer Stunde

Lesezeit 3 Minuten

Die Bezirksvertretung Mülheim will den Bensberger Marktweg von Lastwagen freihalten.

  1. Im Juli 2019 reichte Klaus Schulte aus Bergisch Gladbach eine Bürgereingabe ein.
  2. Er hatte beklagt, dass Lkw die Straßen Bensberger Marktweg auf Kölner Seite und Brandroster auf der Bergisch Gladbacher Seite zunehmend als Schleichweg nutzen.
  3. Bei einer Begehung der Politiker beobachteten diese vier Beinahe-Unfälle innerhalb von einer Stunde.

Köln-Dellbrück – Die Stadt soll auf dem Bensberger Marktweg ein Durchfahrtverbot für Lkw ab 2,5 Tonnen und Tempo 30 auf dem Abschnitt zwischen der Mielenforster Straße und der Stadtgrenze einführen.

Zusätzlich wird die Stadtverwaltung beauftragt, ein Verkehrskonzept mit einem Kreisverkehr für die Kreuzung Penningsfelder Weg zu erstellen. Darüber hinaus sollen die gleichen Einschränkungen mit Ausnahme des Busverkehrs auch auf der Gierather Straße umgesetzt werden, um eine anschließende Verlagerung des Lkw-Verkehrs dorthin zu verhindern. Das beschloss die Bezirksvertretung Mülheim mehrheitlich gegen die Stimmen der CDU.

Hohe Lkw-Belastung

Vorausgegangen war im Juli 2019 eine Bürgereingabe von Klaus Schulte aus Bergisch Gladbach. Er hatte beklagt, dass Lkw die Straßen Bensberger Marktweg auf Kölner Seite und Brandroster auf der Bergisch Gladbacher Seite zunehmend als Schleichweg nutzen. Schulte: „Fast 90 Prozent des Durchgangsverkehrs zwischen Köln und Bensberg gehen hier durch.“

Auf der Kölner Seite ist die Straße wesentlich breiter als in Bergisch Gladbach.

Dabei sei die Straße in Bergisch Gladbach wesentlich schmaler als in Köln. Damit nicht genug, gelte dort zur Verkehrsberuhigung Tempo 30. Aus diesen Gründen schlug der Antragsteller der Bezirksvertretung vor, für den Bensberger Marktweg ab der Kreuzung Mielenforster Straße bis zur Stadtgrenze ein Durchfahrtverbot für Lkw über 2,5 Tonnen zu verhängen.

SPD-Bezirksvertreter Hans Stengle konnte dem nur zustimmen: „Viele Bergisch Gladbacher nutzen diese Route auch, um die verkehrsberuhigten Bereiche in ihrer eigenen Stadt zu umfahren.“ Die Bezirksvertretung beschloss daraufhin, dass Mitglieder der Fraktionen und Vertreter der Stadtverwaltung sich vor Ort ein Bild der Situation verschaffen sollen. Dieses Treffen fand im Herbst statt.

Sehr viel Verkehr und vier Beinahe-Unfälle

Zu der Begehung waren nicht nur Bezirkspolitiker und Mitarbeiter der Stadt anwesend, auch viele Anwohner schlossen sich an. Man habe sich bewusst zur Hauptverkehrszeit getroffen. „Was wir erlebten, war teilweise schockierend“, schildert Stengle, „es herrschte sehr viel Verkehr und innerhalb einer Stunde erlebten wir vier Beinahe-Unfälle.“

Bezirksvertreter Hans Stengle

Die Situation sei nicht nur deshalb gefährlich, weil so viele Fahrzeuge unterwegs seien, sondern auch, weil die Kreuzung mit dem Penningsfelder Weg nicht geradlinig sei. Von der Gierather Straße mündet er etwa 30 Meter westlicher auf den Bensberger Marktweg, als er wieder in Richtung Benningsfeld abzweigt. Stengle: „Diese Route fahren sehr viele und alle haben dabei ein Problem: Im Berufsverkehr ist es ihnen fast unmöglich, ohne Schwierigkeiten über den Bensberger Marktweg zu kommen.“ Den Grund sieht er darin, dass sie jeweils nach links abbiegen müssen.

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Stephan Krüger (CDU) hakte nach und fragte, ob es nicht 3,5 Tonnen heißen müsse: „Mir ist die Maßeinheit Begrenzung auf 2,5 Tonnen nicht bekannt.“ Seine Fraktion habe sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und zweifle, ob die geforderte Begrenzung überhaupt machbar sei. Dietmar Reddel vom Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung widersprach und entgegnete, dass es auf dem Penningsfelder Weg schon ein Schild gebe, welches die Durchfahrt ab 2,5 Tonnen verbiete.