FehlplanungFeuerwache in Köln-Mülheim wird dreimal so teuer
Köln-Mülheim – Die Erweiterung der Feuer- und Rettungswache in Mülheim wird mehr als dreimal so teuer wie ursprünglich berechnet. Plante die Stadt im Jahr 2012 noch mit Kosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro, geht sie nun von knapp 8,6 Millionen Euro aus. Das geht aus einer Vorlage der Verwaltung hervor, die Anfang diesen Jahres in die politischen Ausschüsse geht. In der neuen Schätzung enthalten ist ein Risikozuschlag von 1,9 Millionen Euro.
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Auf dem Gelände der Mülheimer Feuer- und Rettungswache an der Bergisch Gladbacher Straße soll ein dreigeschossiges Gebäude mit fünf Fahrzeugstellplätzen, Funktionsräumen sowie Ruhe- und Funktionsräumen entstehen. Als Gründe für die Kostenexplosion führt die Verwaltung eine Vielzahl von Faktoren an. So basiere die damalige Kostenschätzung auf den Baupreisen von vor 2011.
Akute Raumnot in der Wache
Zudem sei die ursprüngliche Planung nicht ausreichend gewesen, um die akute Raumnot der Wache zu beheben. Durchaus bemerkenswert ist, was die Verwaltung selbstkritisch anmerkt. So heißt es in der Vorlage wörtlich: „Es ist fraglich, ob die 2012 von der Gebäudewirtschaft genutzten Kennwerte die technische Komplexität einer Berufsfeuerwache realistisch abbilden.“ Weitere Kostensteigerungen gehen zurück auf die verschärften Anforderungen an die heutigen Energiestandards. Da sich der Boden auf dem Areal als nicht sehr tragfähig erwiesen habe, sei zudem eine aufwendige Pfahlgründung nötig.
Weil die Fläche früher von einer Ziegelei genutzt wurde, geht die Stadt heute von einer erheblichen Schadstoff-Belastung aus. Wegen der möglicherweise hohen Entsorgungskosten hat sie den Risikokostenzuschlag verdoppelt – auf jetzt 30 Prozent oder 1,9 Millionen Euro.