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Hallenbad in KölnGenovevabad öffnet nach zwei Jahren – aber nur „unter Vorbehalt“

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Die Mülheimer Bürgerinitiative protestiert gegen die Schließung des Schwimmbades für die Öffentlichkeit.

Köln-Mülheim – Seit dem 1. März ist das Genovevabad mittwochs wieder von 6.30 bis 20 Uhr für die Öffentlichkeit geöffnet. Des weiteren findet seit Herbst 2021 freitags von 15 bis 18 Uhr öffentliches Schwimmen für Frauen und von 18.30 bis 20.30 Uhr für Herren statt. Damit reagierte die Verwaltung auf einen Antrag von Grünen, Linken und Andreas Altefrohne (Die Partei). Die hatten gefordert, die Einrichtung nach coronabedingter Schließung wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Der Antrag basiert auf einer Mülheimer Initiative, in der sich Bürger schon seit Längerem für eine Öffnung des Bads für die Allgemeinheit einsetzen. Für Schul- und Vereinsschwimmen war das Bad außer den Zeiten des harten Lockdowns, geöffnet.

Kölner Initiative: „Nachteilige sportliche Versorgung für Anwohner"

„Das Genovevabad ist das einzige Schwimmbad im zweitgrößten Kölner Stadtbezirk, und das einzige das seit Beginn des Lockdowns im Frühjahr 2020 für die Öffentlichkeit nicht wieder geöffnet wurde“, begründeten dies die Antragsteller in der Bezirksvertretung. Das führe zu erheblichen Nachteilen für die gesundheitliche und sportliche Versorgung der Anwohner. Besonders Ältere und Gehbehinderte würden sich durch Schwimmen fit halten. Auch Berufstätige hatten das Bad vor der Pandemie gern genutzt, um vor der Arbeit schwimmen zu gehen. „Eine Benachteiligung gegenüber anderen Stadtbezirken ist offensichtlich“, heißt es im Antrag.

Aktive der Initiative verliehen ihrer Forderung nach Anfang Februar dadurch Nachdruck, dass sie vor dem Bad lautstark und sichtbar für öffentliche Schwimmzeiten demonstrierten. „Ich will auf das Schwimmen hier nicht verzichten“, hatte Rolf Bauerfeind von der Bürgerinitiative damals betont. Er habe ein Rückenleiden und für ihn sei dieser Sport der einzige, den er noch ausgiebig betreiben könne.

Kölner Bad öffnet unter Vorbehalt

In ihrer Antwort wiesen die Köln-Bäder allerdings darauf hin, dass die jetzige Öffnung unter Vorbehalt geschehe. So sei der Zuspruch für das Damen- und Herrenschwimmen nicht groß gewesen. Auch bei einer Öffnung in den Weihnachtsferien, die montagmorgens und mittwochs angeboten worden war, sei die Besucherzahl „erschreckend niedrig“ gewesen.

Im Schreiben wird außerdem darauf hingewiesen, dass die Einrichtung nicht barrierefrei sei und es daher „leider seit jeher unser Bad mit der geringsten Frequenz“ ist. Darum würden die Köln-Bäder unter Beachtung der jeweiligen Verordnungslage sowie der Besucherfrequenz die Fortführung einer kontinuierlichen Öffnung überprüfen.

Kölner Bürger befürchtet Abriss

„Diese Antwort beunruhigt mich“, reagiert Helmut Goldau, Mitglied der Initiative. Ähnliche Argumente seien schon einmal gefallen, als es um die Zukunft des Schwimmbads in Nippes ging. Das wurde seinerzeit abgerissen. Er befürchtet nun, dass dem Genovevabad das gleiche Schicksal drohen könnte. Goldau und seine Mitstreiterin Heike Towae weisen auch darauf hin, dass Köln-Bäder selbst dafür gesorgt hätten, dass sich der Besucherandrang bisher in Grenzen hielt: „Wenn die neuen Öffnungszeiten nirgends bekanntgegeben werden, erfährt auch niemand davon.“ Beide plädieren zudem dafür, dass die Einrichtung wie vor Corona öffentliches Schwimmen auch am Montagmorgen anbietet: „Das wurde von vielen gern genutzt um sich frühmorgens sportlich zu betätigen.“

Schwimmbad für knapp 150.000 Einwohner

Ein Ausweichen auf andere Bäder nach Höhenhaus oder zum linksrheinischen Lentpark kommt nicht in Frage. „Das Genovevabad ist eines der wenigen in der Stadt, wo man richtig schwimmen kann und nicht nur zum Vergnügen planschen“, begründet Goldau. Das sei dem Umstand zu verdanken, dass es hier ein Lehrschwimmbecken gibt. „Mit fast 150.000 Einwohnern ist Mülheim mit einer Großstadt gleichzusetzen - und die soll ohne öffentliches Hallenbad auskommen?“