Kölner Von-Quadt-StrasseEin neues Quartier soll in Dellbrück entstehen

Auf dem Grundstück der ehemaligen belgischen Schule in Dellbrück sollen bald neue Wohnungen entstehen.
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Dellbrück – Auf dem Gelände der ehemaligen belgischen Schule an der Von-Quadt-Straße sollen Wohnungen gebaut werden. Die Bezirksvertreter Mülheims haben bei ihrer jüngsten Sitzung die Offenlage des Bebauungsplans beschlossen. Ob auf dem Gelände zusätzlich zu den Wohnungen eine Kindertagesstätte gebaut wird, ist allerdings noch offen.
58 neue Wohnungen
In der Schule haben bis 2003 die Kinder der belgischen Militärangehörigen gelernt, die in der Kaserne an der Dellbrücker Hauptstraße ihren Dienst taten. Seitdem wurde das leerstehende Gebäude von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben verwaltet und 2012 an die Bouwfonds Immobilienentwicklung Köln verkauft. Die Firma will auf dem rund 1,7 Hektar großen Gelände jetzt zwischen der Von-Quadt-, der Wiesenstraße und dem Kemperbach 58 Wohnungen bauen, 42 davon in fünf Mehrfamilienhäusern und 16 als Häuser für je eine Familie.
Rund ein Drittel der neuen Wohnungen soll öffentlich gefördert werden. Die Mehrfamilienhäuser sollen zwei und drei Geschosse haben. Falls ein zulässiges Staffelgeschoss entsteht, darf die Gebäudehöhe 13 Meter allerdings nicht übersteigen. Um die Kemperbachaue als wertvollen Landschaftsbestandteil zu schützen, muss die Bebauung laut Beschluss einen Mindestabstand von 15 Metern zu dem sensiblen Gebiet einhalten.
Streit um Kitabau
Unklar ist bislang, ob eine Kindertagesstätte gebaut werden soll. „Wir werten derzeit eine Elternbefragung zu dem Bedarf aus“, sagt Monika Langenbach von der verantwortlichen Stabsstelle integrierte Jugendhilfe und Jugendhilfeplanung im Dezernat für Bildung, Jugend und Sport. Auch eine kürzlich fertiggestellte Bevölkerungsprognose sei noch nicht in die Planung eingearbeitet worden. Allerdings existierten in der näheren Umgebung des Neubaugebiets bereits mehrere Kindertageseinrichtungen. Langenbach stellt eine schnelle Entscheidung ihrer Behörde dazu in Aussicht, ob Betreuungsbedarf bestehe. „Wir beschließen die Kita mit, falls kein Bedarf besteht, wird sie rausgenommen“, schlug Bezirkbürgermeister Norbert Fuchs den Bezirksvertretern Mülheims vor.
Kein Bedarf für Kindertagesstätte
Engelbert Hock, der Vorsitzende des Bürgervereins Dellbrück, sieht eher keinen Bedarf für die Kindertagesstätte im Zentrum des Stadtteils: „Das Quartier ist gut mit Einrichtungen versorgt.“ Er würde begrüßen, wenn nördlich der Bergisch Gladbacher Straße neue Kitaplätze entstünden: „In der Siedlung an der Diepeschrather Straße etwa ist der Bedarf viel größer.“
In dem Stadtteil gibt es aktuell sieben Kitas. Davon sind zwei städtische Einrichtungen, zwei katholische Kindergärten und zwei Einrichtungen des Vereins Schmetterlinge. Nördlich der S-Bahn-Station ist die Kita „Waldkäuzchen“ angesiedelt. Im Herbst soll die Kita am Steinweg den Betrieb aufnehmen. (aef)
Viele junge Familien würden in die ehemalige belgische Soldatensiedlung ziehen, eine Kindertageseinrichtung gebe es dort allerdings nicht.
Dem stimmt auch Susanne Blumenthal zu, die im Dellbrücker Norden wohnt und in den vergangenen Jahren Schwierigkeiten hatte, Betreuungsplätze für ihre Kinder zu bekommen. „Die Siedlung ist noch nicht fertig gebaut, und es ziehen vor allem junge Familien her“, sagt sie. Außerdem würden viele Mütter möglichst schnell wieder ins Berufsleben einsteigen. Dafür brauche es Betreuungsplätze. „Die Arbeitgeber fragen frühzeitig, wann eine Mutter wieder in die Firma kommt. Da entsteht Druck“, sagt Blumenthal.
Langenbach stellt auch für dieses Gebiet eine baldige Lösung in Aussicht. Am Hyazinthenweg soll ebenfalls eine Kindertagesstätte entstehen. „Das soll möglichst schon im ersten Halbjahr 2016 passieren“, sagt sie.