Umgestaltung in Köln-BuchheimWiderstand gegen geplante Grünanlage
Köln-Buchheim – Unmut machte sich bei vielen Buchheimern breit, als sie eine Informationsveranstaltung der Stadt zur Umgestaltung des Platzes an der Einmündung der Alten Wipperfürther Straße in die Herler Straße besuchten. Zahlreiche Anwesende warfen den Planern vor, ihre Entwürfe seien nicht durchdacht.
Die Fläche des Platzes umfasst den gesamten Bereich zwischen der Einmündung im Westen und der Kreuzung von Herler Straße und Johanniterstraße im Osten. „Hier gibt es viele Stellplätze für Autos, aber keine Freiräume und keine Möglichkeit für die Anwohner, sich gemütlich hinzusetzen“, beschrieb Sarah Wendland vom Stadtplanungsamt die Situation. Das Areal, das sich zwischen der Gaststätte Alt Buchheim und Herler Ecke erstreckt, biete kaum etwas für Fußgänger. Wendland: „Weil es in Buchheim wenige schöne Orte mit Grün und Raum zum Verweilen gibt, wollen wir hier einen Quartiersplatz schaffen.“ Möglich werde das, weil im Stadterneuerungsprogramm „Starke Veedel – Starkes Köln“ Mittel dafür zur Verfügung stehen. Elke Müßigmann, stellvertretende Leiterin des Stadtplanungsamts, stellte die Mitarbeiter des Büros für Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung „Kraft.Raum.“ aus Krefeld, René Rheims und Dihang Lin sowie den Verkehrsplaner Philipp Ambrosius aus Bochum vor, die drei mögliche Umbauvarianten für den Platz entwickelt hatten. Gemeinsamkeit ist eine strikte Trennung von Fußgängerbereich und Autoverkehr. Müßigmann: „Was wir heute vorstellen, ist ein erster Schritt, und wir entwickeln Ideen , was gemacht werden könnte.“
„Wir streben eine generationenübergreifende Nutzung der neuen Platzfläche an“, betonte Rheims. Auf Freiflächen, die für die Anwohner geschaffen werden sollen, seien Bereiche zum Verweilen, zum Spielen sowie Außengastronomie geplant. Die erste Variante sah vor, die Herler Straße nach Süden zu verlegen, wo sich aktuell ein Parkplatz befindet. So entstünde ein großer Freiraum mit viel Sonne, der als Erholungs- und Aufenthaltsfläche genutzt werden könnte. Bei der zweiten Variante würde die Herler Straße im Norden bleiben. Doch die Stellfläche für Autos würde wegfallen. Rheims: „Wir bekämen dann Aufenthaltsflächen auf beiden Seiten des Platzes.“ Beim letzten Vorschlag würde der Platz vollkommen autofrei. Er stünde nur noch Fußgängern und Radfahrern offen. Der Verkehr würde über Nebenstraßen umgeleitet.
Britta Issiz, die Wirtin des Lokals „Alt Buchheim“, äußerte erhebliche Zweifel an der Schlüssigkeit der Vorschläge: „Bei den Plänen wurde nicht der Lieferverkehr beispielsweise des Supermarkts an der Südwestseite des Platzes beachtet.“ Sie wies darauf hin, dass es in unmittelbarer Nachbarschaft sehr wohl Grünflächen gebe, die aber über keine Sitzgelegenheiten verfügen und daher kaum genutzt werden. Anwohner Hubert Stürmer fürchtete um die ungehinderte Zufahrt zu seiner und weiterer Hinterhofgaragen nördlich des Platzes: „Mehrere Einfahrten würden durch die Schaffung der Aufenthaltsflächen unpassierbar.“ Müßigmann versicherte, die Garagen blieben erreichbar.
Günter Pröhl, Mitglied des Heimat- und Bürgervereins Buchheim, vermisste ein Verkehrskonzept. Schließlich sei die Herler Straße eine der Hauptverkehrsadern des Stadtteils und stark befahren. Diese Fahrzeuge solle man doch bitte nicht in die angrenzenden Wohngebiete umleiten.
Kurt Alexius, Mitglied der Seniorenvertretung im Stadtbezirk Mülheim, äußerte sich prinzipiell: „Ich will nicht über Entwürfe diskutieren, die nicht durchdacht sind.“