Am Wochenende boten sich unterhaltsame Szenen im Jugendpark, wenn Tausende Kölnerinnen und Kölner sich durch den Matsch schlugen.
„Xletix Kids“Kölner rennen durch schlammigen Hindernislauf im Jugendpark
Das Wasser trieft aus den blau-gelben Trikots des SG Köln-Worringen, in die einst leuchtend blau-gelben Farben haben sich ein Braunton und unzählige Schlammspritzer gemischt. Auch die neon-grünen Striche auf den Wangen sind längst verwischt – doch der „Xletix Kids“-Lauf ist wohl das einzige Open-Air-Event, bei dem Regen nicht weiter stört. Christina Meurer und ihr zehnjähriger Sohn Max tragen nach dem schlammigen Hindernislauf ein strahlendes Lächeln im Gesicht: „In zwei Tagen ist Vorverkauf für das nächste Jahr. Ich würde sagen, wir melden uns dann direkt an“, sagt Meurer. Ihre Gruppe mit Fußballfreunden, acht Kindern und sieben Erwachsenen nickt zustimmend.
An diesem Samstag feierte der „Xletix Kids“-Lauf Premiere in Köln: Aufgrund der hohen Nachfrage haben die Veranstalter in diesem Jahr ihre Städte-Tour ausgeweitet und auch im Jugendpark Halt gemacht. „Unsere Mission ist es, Menschen zu bewegen, durch Sport zu begeistern und mit unseren Events unvergessliche Momente zu schaffen. Wir freuen uns darum sehr, dass unser neuestes Familienformat bei den Teilnehmenden so gut ankommt und wir in diesem Jahr sogar noch mehr Eventtermine anbieten können“, so Co-Geschäftsführerin Caro Tonn.

Sauber bleiben war beim „Xletix Kids“-Lauf keine Option.
Copyright: Uwe Weiser
Köln: 15.000 Menschen rennen durch matschigen Jugendpark
Insgesamt fast 15.000 Erwachsene und Kinder zwischen fünf und 15 Jahren haben laut „Xletix“ am Samstag und Sonntag in Köln teilgenommen, von 9.40 bis 16.20 Uhr starteten jeweils alle 20 Minuten neue Gruppen mit rund 300 bis 350 Läuferinnen und Läufern. Die konnten zwischen zwei verschiedenen Strecken wählen: Entweder fünf bis sechs Kilometer mit mehr als 20 Hindernissen oder zwei bis drei Kilometer mit mehr als zehn Hindernissen.
Die Gruppe um Christina Meurer hat sich für den längeren Lauf entschieden. Für die Kölnerin ist es auch nicht der erste Hindernislauf dieser Art: Im September nimmt sie schon zum vierten Mal beim „Muddy Angel Run“ im Jugendpark teil. „Max wollte da immer mitmachen, aber das ging natürlich nicht.“ Das Event richtet sich nur an Frauen und Mädchen, die mindestens zwölf Jahre alt sind. Als sie hörte, dass „Xletix Kids“ nach Köln kommt, war also schnell klar, dass sie zusammen mit ihrem Sohn teilnimmt.
Krabbelnetz, Schaumparty und Wasserrutsche bei „Xletix Kids“
Vor dem Start gehen die Teilnehmer gemeinsam zum Aufwärmen: Wer sich nicht schon vorher auf der matschigen Wiese eingesaut hat, der wird spätestens hier dreckig. Die Menge springt und tanzt durch Schlammpfützen, Kinder schmeißen sich gegenseitig mit Matschbällen ab. Und dann geht es los: Im Reifenteppich müssen die Teilnehmenden ihre Koordination beweisen, beim Krabbelnetz geht es runter auf den schlammigen Boden, die Schaumparty wäscht den Matsch wieder weg, aber Wasserrutsche, Krabbelstrecke und Co. sauen die Klamotten wieder ordentlich ein.
Im Zick-Zack laufen die Teilnehmenden durch den Jugendpark, ein Teil der Strecke liegt direkt am Rhein. Für manchen mag ein normaler Fünf-Kilometer-Lauf schon anstrengend sein – über unebenen und rutschigen Boden, Sand, Steine und mit Hindernissen zwischendrin ist es nicht einfacher. Da schmeißt sich manch Teilnehmer oder Teilnehmerin auch mal mitten auf der Strecke rücklings auf den Boden. Andere verschnaufen dabei lieber beim Hindernis „Poolparty“, einem Wasserbecken mit aufblasbaren Bällen, die durch die Luft geworfen werden. Aber egal, ob man am Ende spazierend oder laufend ins Ziel kommt – der Spaß soll im Vordergrund stehen.

Die Gruppe um Christina und Max Meurer jubelt nach dem geschafften Hindernislauf.
Copyright: Annika Müller
Trotzdem fragt Max vor dem Lauf seine Mutter: „Gibt es auch was zu gewinnen?“ Ein bisschen Ehrgeiz kann nicht schaden. Als die Gruppe nach etwa 50 Minuten das letzte Hindernis herunterrutscht und gemeinsam jubelnd durch den Zielbogen läuft, gibt es auch für jeden eine Medaille. „Wir haben den Kindern die Kilometer gar nicht angemerkt“, sagt Christina Meurer. Die Strecke am Rhein entlang, wo lange kein Hindernis kam, sei etwas anstrengend gewesen. Mehr Spaß haben den Kindern die Rutsche ins Schlammbad und die Poolparty gemacht.