„L'Amour toujours“ von Gigi D'AgostinoSong wird nicht während der EM-Partys in Köln gespielt – auch Clubs reagieren

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Fans beim Public Viewing im Biergarten am Aachener Weiher.

Während der Fußball-EM wird es im Kölner Stadtgebiet einige Fanzonen geben. Ein Song wird dann nicht auf der Playlist stehen. (Symbolfoto)

Der fast 25 Jahre alte Song wurde auf Sylt für volksverhetzende Gesänge zweckentfremdet. Auch in Köln reagiert man.

Nach den rassistischen Gesängen von Partygästen auf der Nordseeinsel Sylt am vergangenen Pfingstwochenende haben bundesweit mehrere Veranstalter von anstehenden Festen und Partys reagiert und den zweckentfremdeten Song aus ihren Playlisten gestrichen. Auch in Köln werden erste Konsequenzen gezogen.

„In den Fanzonen der Host City während der Fußball-EM wird der Song ‚L'Amour toujours‘ von Gigi D'Agostino nicht gespielt werden“, teilte eine Sprecherin der Stadt Köln auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Clemens Baumgärtner, Chef des Münchener Oktoberfests, hatte diese Woche bereits angekündigt, den Song beim Volksfest in der bayerischen Landeshauptstadt im Herbst nicht spielen zu wollen. Auch die Stadt Stuttgart teilte mit, das Lied sowohl bei dem Cannstatter Volksfest 2024 als auch auf der Fanmeile in der Stadt während der anstehenden Fußball-Europameisterschaft nicht spielen zu wollen.

Nach Sylt-Eklat: DJs von Kölner Club entfernen Song von der Playlist

Auch auf 90er- und 2000er-Partys erfreut sich der Song regelmäßig großer Beliebtheit und wird zum Beispiel auch bei den „Retro Clash Partys“ im Kölner Gloria gespielt. „Der Song ist einer der Lieblingssongs unserer Gäste. Wir werden ihn erstmal weiter abspielen, aber natürlich verschärft unsere Gäste im Blick behalten. Wir sind uns aber sehr sicher, dass solch ein Vorfall bei uns nicht passieren wird“, erklärte eine Sprecherin des Party-Veranstalters.

„Es ist sehr schade, dass ein sehr beliebtes Partylied auf diese Art und Weise zweckentfremdet wurde“, sagt Frederik Abels, Geschäftsführer der Roonburg in der Kölner Innenstadt. „Wir haben zwar kein explizites Verbot ausgesprochen, da es solche Szenen wie auf Sylt in Köln bei unserer Klientel nicht geben würde. Trotzdem haben unsere DJs von sich aus die Entscheidung getroffen, den Track vor dem aktuellen Hintergrund nicht zu spielen“. Dies könne laut Abels sonst missverstanden werden. Die Entscheidung der DJs könne man nachvollziehen und mittragen.

Auch der Studentenclub „DAS DING“ auf den Ringen äußerte sich zu einem möglichen Verbot des Songs. Auf Instagram schrieb der Club am Montag: „Wir werden im Ding ‚L'amour toujours‘ weiter spielen! Warum? Weil wir 100 Prozent sicher sind, dass unsere Gäste keine bescheuerten Parolen grölen. Absolut sicher.“

Auf dem Video, welches in den Tagen nach Pfingsten bundesweit Schlagzeilen machte, war zu sehen, wie junge Menschen zur Melodie des mehr als 20 Jahre alten Party-Hits des italienischen DJs rassistische Parolen grölten. Ein Mann zeigte einen Hitlergruß. Für einige der Beteiligten hatte der Vorfall ein Nachspiel, ein Mann und eine Frau verloren jeweils ihre Jobs. Die Polizei ermittelt zudem wegen Volksverhetzung gegen die beteiligten Personen.

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