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„Kanalhaie“Steb Köln warnt vor neuer Betrugsmasche zu angeblichen Sanierungsarbeiten

Lesezeit 2 Minuten
Gleisbauarbeiten an der Aachener Straße.

Die Betrügerinnen und Betrüger versuchen ihr Glück vor allem in der Nähe von offenen Kanalbauarbeiten. (Symbolbild)

Mit angeblich kaputten Rohren oder einem einsturzgefährdeten Haus drängen Kanalhaie Betroffene dazu, teure Sanierungen abzuschließen.

Ein kaputtes Rohr, das jederzeit platzen könnte, ein einsturzgefährdetes Haus oder ein voll gelaufener Keller – Horrorszenarien, vor denen es vielen Bewohnerinnen und Bewohnern besonders kurz vor den Weihnachtsfeiertagen graut. Genau diese Ängste nutzen derzeit sogenannte „Kanalhaie“ zu ihrem eigenen Vorteil, wie mehrere Betroffene aus Leverkusen berichten.

Die Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) Köln warnen deshalb vor dubiosen Firmen, die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer dazu drängen, kostenpflichtige Verträge zum Thema Kanalanschluss abzuschließen. Die von der Polizei als „Kanalhaie“ bezeichneten Personen geben sich dabei vor der Haustür oder telefonisch als Mitarbeitende der Steb oder der Stadt Köln aus und behaupten, die Hausanschlüsse der Eigentümerinnen und Eigentümer überprüfen zu müssen. Willigen diese ein, werden sie oft im Nachhinein dazu gedrängt, vermeintlich notwendige Sanierungen durchführen zu lassen. Mit dem Trick wollen die Täterinnen und Täter vor allem ältere Menschen ködern.

Kanalhaie wollen Sanierungen aufdrängen

Um sich besser vor der neuen Betrugsmasche zu schützen, hat die Steb auf ihrer Webseite eine Reihe an Hinweisen und Tipps zusammengestellt, an wen sich Betroffene wenden können. Dazu zählt unter anderem die Polizei unter der Durchwahl 110, wenn man an der Haustür bedrängt wird. In Verdachtsfällen sollen Betrugsopfer das Servicetelefon der Steb unter der Telefonnummer 0221 221-26868 und bei Fragen das „Verbrauchertelefon Abwasser“ der Verbraucherzentrale NRW unter der Rufnummer 0211 3809 300 kontaktieren.

Neue Betrugsmasche in Köln: Bei diesen Sätzen sollten Sie hellhörig werden

Skeptisch werden sollten Hauseigentümerinnen und -eigentümer laut der Steb bei Sätzen wie „Wir sind gerade in der Nachbarschaft tätig“, „Sie sparen sich die Kosten für unsere Anfahrt“ oder „Wir haben gesehen, dass Ihr Kanal defekt ist“. Manche Firmen würden zudem behaupten, dass es bei einem Unterlassen der Reparatur zu Strafen oder Bußgeldern kommt.

Kanalhaie bieten ihre Leistungen nach Angaben der Steb mit 30 bis 100 Euro auffällig günstig an – im Normalfall kostet eine Zustands- oder Funktionsprüfung zwischen 350 und 500 Euro. Die niedrigen Preise sollen die Betroffenen dazu bringen, weiteren, deutlich teureren Leistungen wie einer Komplettsanierung zuzustimmen. Dafür werden häufig Ausreden wie verschmutzte, mit Wurzeln zugewachsene oder stark beschädigte Kanalrohre genutzt.

Sollten Eigentümerinnen und -eigentümer einen möglichen Kanalhai bereits ins Haus gelassen haben, empfiehlt die Steb, die Angebote in Ruhe zu überprüfen und sich nicht zu einer schnellen Vertragsunterzeichnung drängen zu lassen. Außerdem weist sie darauf hin, dass ihr Personal im Gegensatz zu Betrügerinnen und Betrügern immer einen Dienstausweis bei sich hat. (ndo)